Transgenderchirurgie – Was passiert bei einer Mastektomie?
Wenn das biologische Geschlecht und die eigene Geschlechtsidentität nicht übereinstimmen, stellt dies für die Betroffenen eine große Belastung dar. Oft durchleben sie eine regelrechte Odyssee, bis äußeres Erscheinungsbild und inneres Empfinden in Einklang gebracht sind. Der Schritt zur Geschlechtsangleichung ist dabei ein sehr großer und bedeutsamer. In unserer KASG begleiten wir mit der Mastektomie Frau-zu-Mann-transidente Menschen auf ihrem Weg zu ihrem Ich. Die Mastektomie ist die Entfernung der weiblichen Brust und die Konturierung einer maskulinen, harmonischen Brust. Erfahren Sie hier, was bei der OP passiert.
Warum eine Mastektomie?
Für viele Transmänner ist die Brustoperation ein entscheidender Schritt zu einem erfüllten Leben und mehr Lebensqualität. Denn die weibliche Brustform stellt oft einen Störfaktor dar und führt zu Frustration. Häufig wird versucht, die Brüste straff abzubinden, um den Oberkörper männlicher erscheinen zu lassen. Nicht selten ist dies mit Schmerzen verbunden. Die Mastektomie bietet die Möglichkeit, die Brust den eigenen Vorstellungen und Wünschen anzupassen. Häufig fühlen sich die Patienten danach nicht nur wohler in ihrem Körper, sondern auch deutlich selbstbewusster und zufriedener.
Ziel der Mastektomie ist es, Brustdrüsen- und Fettgewebe zu entfernen, um die Brust „abzuflachen“. Bei Bedarf kann auch der Hautmantel gestrafft werden, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen. Auch die Brustwarzen können verkleinert und der neuen, maskulinen Brust angepasst werden.
Die Schritte bei der Mastektomie im Überblick
Die Mastektomie wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert durchschnittlich zweieinhalb bis drei Stunden. Vor der Operation wird die vorher besprochene Schnittführung auf der Haut markiert. Bei der Mastektomie entfernt Dr. med. Loos das Brustdrüsengewebe vollständig und strafft das Hautgewebe. Sind in diesem Bereich überschüssige Fettdepots vorhanden, werden diese für einen harmonischen Übergang durch eine Fettabsaugung reduziert. Je nach Befund kann auch eine Brustwarzenkorrektur durchgeführt werden, um die Brustwarze zu verkleinern und neu zu positionieren. Zum Schluss werden kleine Drainagen eingelegt, damit das Wundwasser besser abfließen kann. Die Operationswunden werden von Dr. med. Loos mit festen Nähten im Gewebe verschlossen, um eine möglichst gute und komplikationslose Heilung zu unterstützen.
Operationsmethoden bei der Mastektomie
Die Schnittführung bei der Mastektomie kann je nach Befund und gewünschtem Ergebnis variieren. Bei der sogenannten periareolären Methode wird der Schnitt kreisförmig um den Brustwarzenhof gelegt. Durch diesen Schnitt wird das entsprechende Gewebe entfernt. Die Narben sind bei dieser Technik in der Regel sehr unauffällig, da sie genau am Übergang von Brustwarze zu Brustbereich liegen.
Bei größeren Brüsten, bei denen mehr Gewebe entfernt werden muss, ist oft ein horizontaler Schnitt in Richtung Achselhöhle notwendig. Diese Technik führt zu größeren Narben, ist aber notwendig, um ein harmonisches Ergebnis zu erzielen, wenn viel Gewebe vorhanden ist.
Muss man nach der Mastektomie im Krankenhaus bleiben?
Ja, die Mastektomie ist mit einem stationären Aufenthalt verbunden. Am Tag nach der Mastektomie findet eine erste Kontrolle durch Dr. med. Loos statt. In den meisten Fällen können die Drainagen bereits am Tag nach dem Eingriff entfernt werden. Insgesamt bleiben die Patienten in der Regel zwei bis drei Tage zur Beobachtung und Erholung in der Klinik, bevor sie nach Hause entlassen werden und die weitere Nachsorge ambulant erfolgt. Je nach Behandlungsverlauf, individueller Konstitution und eventuellen Komplikationen kann der stationäre Aufenthalt in Einzelfällen auch länger sein.
Wie lange dauert der Heilungsprozess nach der Mastektomie?
In regelmäßigen Abständen finden in der KASG Kontrolltermine statt, bei denen der Heilungsverlauf und das Ergebnis begutachtet werden. Diese Termine werden individuell vereinbart. Unmittelbar nach der Mastektomie ist der Brustbereich meist noch geschwollen und gerötet. Auch Blutergüsse können vorübergehend auftreten. Diese Beschwerden und Reaktionen klingen mit der Zeit wieder ab. Zur Unterstützung des Heilungsprozesses tragen die Patienten ein spezielles Kompressionsmieder.
Die Schonzeit sollte mindestens zwei bis vier Wochen betragen. Nach etwa vier bis sechs Wochen kann wieder Sport getrieben werden. Bis das endgültige Ergebnis der Mastektomie sichtbar wird, können bis zu sechs Monate vergehen. Die Narben können auch noch ein bis zwei Jahre nach der Operation verblassen und unauffälliger werden.
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