Brustrekonstruktion in Karlsruhe

Bei Fehlbildungen der Brust können operative Behandlungen durchgeführt werden, die das Aussehen der Brust verbessern. In den meisten Fällen besteht bei solchen Eingriffen eine medizinische Notwendigkeit. Die betroffenen Frauen leiden, gerade bei ausgeprägten Fehlbildungen, sehr stark, was häufig zu seelischen Krankheiten führt.

Entstehung und Befund

Tubuläre Brust – auch tuberöse Brust genannt
Wie der umgangssprachliche Name „Schlauchbrust“ schon sagt, zeigt diese Brust ein schlauchförmiges Aussehen. Die Brustwarzen und/oder die Brustwarzenvorhöfe sind meist stark vergrößert und von der Brustwarze breiten sich Dehnungsstreifen strahlenförmig über die Brust aus. Da vor allem im unteren Bereich, oft in der Nähe des Brustbeins, Brustdrüsengewebe fehlt, hängen die Brüste wie Läppchen oder schlauchförmig am Brustkorb herunter.

Amazonensyndrom
Beim Amazonensyndrom ist die Brustdrüse einer Seite sehr klein oder überhaupt nicht angelegt, während die andere Brust normal angelegt und entwickelt ist. Das Erscheinungsbild der Brüste ist sehr asymmetrisch.

Poland-Syndrom
Beim Poland-Syndrom fehlt sowohl die Anlage der Brustdrüse als auch die Anlage der Brustmuskulatur. Dadurch sieht nicht nur die Brust, sondern häufig der ganze Brustkorb auf der betroffenen Seite unterentwickelt aus. Das Poland-Syndrom kann einseitig, aber auch beidseitig auftreten.

Motivation

Ihre Einstellung und Ihre Motivation stellen wichtige Faktoren für den Erfolg einer operativen Brustkorrektur dar. Der Befund, der korrigiert werden soll, muss tatsächlich Sie selbst stören und darf Ihnen nicht von anderen eingeredet worden sein. Unter den richtigen Voraussetzungen kann die operative Korrektur einer Brustfehlbildung Ihr persönliches Wohlbefinden stark verbessern, den Leidensdruck und damit auch die seelischen Probleme mindern.

Untersuchung

Vor der Operation sollte Ihr allgemeiner Gesundheitszustand, in Abhängigkeit von Ihrem Alter und eventuellen Vorerkrankungen, untersucht werden. Eine Blutuntersuchung muss auf jeden Fall durchgeführt werden, unter Umständen ein EKG oder eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes. Die Gesellschaft für Senologie empfiehlt, ab einem Alter von ca. 30 Jahren vor der Operation eine Brustkrebsvorsorge bei einem Gynäkologen oder Radiologen durchführen zu lassen (bei familiären Belastungen immer!). Bei der Auswahl eines geeigneten Arztes können wir Ihnen durch das Ärztenetzwerk der Klinik am Stadtgarten gerne helfen.

Während der Beratungsgespräche und der körperlichen Untersuchung erklären wir Ihnen den Befund ausführlich. Wir nehmen uns die Zeit, die Sie für alle Ihre Fragen brauchen. Wir sprechen mit Ihnen über das geplante operative Vorgehen und mögliche Behandlungsalternativen oder Alternativoperationen. Ist die Verwendung von Implantaten vorgesehen, so legen wir zusammen mit Ihnen bei den Vorgesprächen die Größe und die Form fest, die das Implantat haben soll.

Da bei Fehlbildungen der Brust meist medizinische Gründe zur Operation führen, kann bei den gesetzlichen Krankenkassen ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Ob der Kostenübernahme zugestimmt wird, entscheiden ärztliche Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK). Nach unseren Erfahrungen stimmen manche Krankenkassen der Kostenübernahme zu, eine größere Anzahl der gesetzlichen Krankenkassen handhabt die Kostenübernahme jedoch sehr restriktiv. Häufig werden den betroffenen Frauen lediglich Psychotherapie und Silikoneinlagen für den BH empfohlen (diese Kosten werden dann übernommen), wodurch den Patientinnen aller Erfahrung nach selten langfristig wirksam geholfen wird.

Hinweis: Bei der Neuaufnahme in eine private Krankenversicherung muss ein liegendes Brustimplantat unbedingt angegeben werden.

Hinweis: Wird eine Beamtenlaufbahn angestrebt, sollte kein Brustimplantat verwendet werden, da dies nach unseren Erfahrungen eine Verbeamtung ausschließt.

Erfolgsaussichten

Die Klinik am Stadtgarten verfügt durch die Spezialisierung von Dr. Bernd Loos über große Erfahrungen in der operativen Behandlung von Brustfehlbildungen wie tubulären Brüsten, Amazonensyndrom oder dem Poland-Syndrom.

Die langjährige Erfahrung befähigt Dr. Loos, in Abhängigkeit vom Vorbefund, eine weitestgehend normale Brustform zu erzielen. Grundsätzlich gilt bei allen plastisch-ästhetischen Eingriffen, dass bei sehr großen Asymmetrien oder ausgeprägten Fehlbildungen absolut natürliche Brustformen oder eine exakte Symmetrie nur sehr schwer zu erreichen sind. Für die spätere Zufriedenheit der Patientin spielt eine realistische Erwartungshaltung gegenüber dem erzielbaren Ergebnis eine ebenso große Rolle wie die Motivation.

Wie bei allen Operationen gilt auch für die Brustkorrektur, dass bei großen, hochkomplexen Eingriffen eher die Notwendigkeit einer Nachkorrektur besteht als bei kleineren, einfachen Operationen. Nachkorrekturen sind meist kleinere Eingriffe, z.B. die Korrektur unterschiedlich großer Brustwarzen. Umfangreiche Korrekturoperationen sind selten.

Narkose

Fehlbildungen der Brust werden in der Klinik am Stadtgarten ausschließlich in Vollnarkose operiert, auch wenn die Operation technisch in Lokalanästhesie durchgeführt werden könnte. Wir bevorzugen die Vollnarkose, um für die Patientin eine entspannte und angenehme, angstfreie Atmosphäre zu schaffen, in der die Operation sicher durchgeführt werden kann. Für die anästhesiologische Betreuung (Narkose) steht der Facharzt für Anästhesie, Herr Dr. med. Heimo Wissing, ein hochmodern eingerichteter Narkosearbeitsplatz zur Verfügung. Herr Dr. med. Heimo Wissing wird Sie ebenfalls beraten und betreuen, falls nach der Operation eine Schmerzlinderung notwendig sein sollte.

Aufenthalt

In der Klinik am Stadtgarten stehen Sicherheit und Patientenkomfort an erster Stelle. Rekonstruktive Eingriffe bei Brustfehlbildungen werden deshalb während eines stationären Aufenthaltes (meist zwei Nächte) durchgeführt. Die Wundheilung kann durch die körperliche Schonung und die sofort an die Operation anschließende Weiterbehandlung durch Kühlen und Entzündungshemmung beschleunigt und die Erholungszeit verkürzt werden. Falls (sehr selten) Komplikationen auftreten sollten, können wir diese sofort erkennen und reagieren.

Planung und Durchführung der Operation

Unmittelbar vor der Operation werden Sie erneut untersucht und die Befunde und der geplante Eingriff nochmals erklärt. Falls Sie Fragen oder Ängste haben, können Sie diese gerne aussprechen. Wenn alle Fragen beantwortet sind, werden die Linien für die Schnittführung und eventuelle Hilfslinien auf Ihre Haut gezeichnet.

Bei den meisten Brustfehlbildungen sind auch Straffungsoperationen notwendig. In der Klinik am Stadtgarten wird nach Behandlungskonzepten gearbeitet, die auf der Basis langjähriger wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt sind. Welche Operationstechnik bei Ihnen angewendet werden kann, hängt von der individuellen Fehlbildung und dem Hängegrad der Brust ab. Die einzelnen Techniken unterscheiden sich in der Schnittführung und im Verlauf der dadurch entstehenden Narben.

Die Narben können ausschließlich um die Brustwarze, um die Brustwarze und nach unten bis zur Unterbrustfalte oder bei stark hängenden Brüsten zusätzlich in der Unterbrustfalte verlaufen.

Während der Operation wird, je nach Notwendigkeit durch die Fehlbildung, die Brustdrüse entweder entfaltet oder neu geformt. Bei Unterentwicklung oder größerer Asymmetrie der Brüste können zum Ausgleich Silikonimplantate verwendet werden. Diese werden über die selben Schnitte eingebracht (keine zusätzlichen Narben) und meist vollständig oder teilweise unter dem großen Brustmuskel platziert.

Bei einer stark ausgeprägten Fehlbildung führen Implantat und Straffung unter Umständen noch nicht zu der erwünschten Form. In solchen Fällen kann die Brustform in einem späteren Zweiteingriff z.B durch eine Eigenfetttransplantation optimiert werden.

Beim Poland-Syndrom wird zusätzlich zur Operation der Brust noch eine Muskelverlagerung durchgeführt, um ein möglichst symmetrisches Bild und eine normale Form von Brust und Brustkorb zu erzielen. Hierzu wird meist der breite Rückenmuskel (Musculus latissimus dorsi) verwendet, der vom Rücken durch die Achsel nach vorne geschwenkt wird.

Mögliche Operationstechniken

Periareoläre Bruststraffung

Hier wird Haut rund um die Brustwarze entfernt; die Narbe verläuft kreisförmig um die Brustwarze herum. So gelingt es gleichzeitig, die bei der tubulären Brust häufig vergrößerten Brustwarzen zu verkleinern. Gleichzeitig wird, je nach Form der Brust, die Brustdrüse horizontal oder vertikal durch Einschneiden von hinten entfaltet. In vielen Fällen ist dieser Eingriff bei der tubulären Brust bereits ausreichend. Bei ausgeprägten Fehlbildungen ist diese Technik nicht ausreichend, weil dann zu viel Haut um die Brustwarze entfernt werden müsste (was zu einer platten, unschönen Brustform führen würde).

Vertikale Bruststraffung

Hier wird der Schnitt um die Brustwarze herum und dann senkrecht nach unten (meist bis zur Unterbrustfalte) geführt. Üblicherweise wird Haut sowohl um die Brustwarze als auch im unteren Bereich der Brust entfernt. Die Brustwarze muss häufig nach oben versetzt und verkleinert werden. Die Brustdrüse wird neu geformt, indem sie unter der Haut in drei Teile geteilt wird. Dadurch kann der mittlere Drüsenteil, der die Brustwarze trägt, entweder nach oben genäht (klassische Methode nach Lejour) oder ohne die Brustwarze nach oben geklappt werden (Autoprothese). Das verschobene Drüsenstück wird mit Nähten am großen Brustmuskel fixiert. Ziel einer vertikalen Bruststraffung ist es, die Form der Hängebrust zu verbessern, indem Drüsengewebe und Brustwarze angehoben werden. Diese Technik eignet sich zur Straffung von Brüsten mit mittlerem Hautüberschuss und Hängegrad sowie ausgeprägteren tubulären Brustfehlbildungen.

Invertiertes (umgekehrtes) T

Diese Technik wird bei ausgeprägten Hängebrüsten mit viel Hautüberschuss im unteren Brustbereich angewandt, da auf diese Weise auch in der Horizontalen überschüssige Haut entfernt werden kann. Zu den Schnitten um die Brustwarze und von dort aus senkrecht nach unten kommt hier ein Schnitt in der Unterbrustfalte. Abhängig vom Hängegrad der Brust wird der Schnitt von der Mitte der Unterbrustfalte nach außen geführt, gegebenenfalls auch über die ganze Länge der Unterbrustfalte. Auch bei dieser Operation wird die Brustdrüse geformt (sog. Brustwarzenstiel), um ein schönes Bild zu erzielen. Bei tubulären Fehlbildungen der Brust ist diese Technik in aller Regel nicht erforderlich.

Während der Operation werden meist Drainagen eingelegt, um Wundsekret und eventuell auftretende kleinere Nachblutungen gut ableiten zu können. Meist können die Drainagen bereits nach zwei Tagen entfernt werden.

Die Wunden werden mit selbstauflösenden Fäden vernäht, die am Ende mit einem Sicherungsknoten versehen sind, und danach mit hautfarbenen Klammerpflastern abgeklebt. Bei einer periareolären Straffung (s.o.) wird in der Tiefe um die Brustwarze herum ein nicht auflösbarer Faden eingebracht, der verhindert, dass sich die Brustwarze nach der Operation auseinanderzieht und wieder vergrößert. Unterstützend erhält die Brustwarze bei dieser Operation einen speziellen Tapeverband, der auftretende Spannungen abfängt und dadurch ebenfalls die ungewünschte Vergrößerung der Brustwarze nach der Operation verhindert.

Welche Straffungstechnik verwendet wird und ob Implantate für Sie in Frage kommen, entscheiden die Spezialisten der Klinik am Stadtgarten zusammen mit Ihnen bei einem individuellen und ausführlichen Beratungs- und Untersuchungstermin. Wenn von Natur aus genügend körpereigenes Brustgewebe vorhanden ist, sind Implantate natürlich nicht erforderlich.

Zusätzliche Verwendung von Brustimplantaten

Zur Größenangleichung bei stark asymmetrischer Büste eignen sich Brustimplantate. Das Silikongelimplantat, das auch in der Klinik am Stadtgarten meist Verwendung findet, gilt in Europa als der „Goldstandard“ (d.h. als beste Möglichkeit, an der sich alle anderen Verfahren messen müssen).

Silikongelimplantate

Silikongelimplantate bestehen aus einer mehrschichtigen Silikonhülle, die mit kohäsivem Silikongel gefüllt ist. Dieses Silikongel hat einen sogenannten Memory-Effekt, der dazu führt, dass das Brustimplantat formstabil ist und auch nach einer gewissen Verformung wieder in die Ursprungsform zurückkehrt. Bei Schäden an der Implantathülle kann das zähe Silikongel durch die Kohäsion (s.o. kohäsives Silikongel) nicht einfach austreten und sich im Körper verteilen, wie dies früher bei flüssigen Silikonfüllungen der Fall war. Selbst bei großen Rissen in Implantaten konnten keine Gesundheitsbeeinträchtigungen festgestellt werden.

Silikongelimplantate können in verschiedenen Härtegraden ausgewählt werden. Die Implantathülle kann eine glatte oder eine raue Oberfläche aufweisen. Eine glatte Implantatoberfläche soll den Vorteil bieten, dass sich das Implantat bei Bewegung natürlicher verhält. In Europa werden dennoch mehr Implantate mit rauer Oberfläche verwendet, da man davon ausgeht, dass die unerwünschte Kapselfibrose bei rauen Implantatoberflächen seltener auftritt.

Kochsalzimplantate

Eine weitere Möglichkeit ist der Größenangleich mit Kochsalzimplantaten. Sie unterscheiden sich von den Silikongelimplantaten lediglich durch ihre Füllung. Im Vergleich zu Silikongelimplantaten sind Kochsalzimplantate wenig formstabil und geben der Brust eine eher unnatürliche Haptik, fühlen sich also weniger natürlich an. Ein weiterer Unterschied zu Silikongelimplantaten besteht in der häufig geringeren Haltbarkeit. Schon bei geringfügigen Beschädigungen der Implantathülle tritt die Kochsalzlösung aus und wird vom Körper aufgenommen.

Brustimplantate gelten als Medizinprodukte der Klasse III und unterliegen damit einer CE-Norm. In der Klinik am Stadtgarten werden ausschließlich Materialien von marktführenden Herstellern verwendet. Brustimplantate werden fast ausschließlich von der Firma Allergan bezogen, die bei Silikonimplantaten auch eine Zulassung in den USA besitzt. Die Zulassung in den USA (sog. FDA-Zulassung; die FDA ist die äußerst strenge und kritische amerikanische Gesundheitsbehörde) bietet den Vorteil, dass die verwendeten Implantate in groß angelegten Patientenstudien auf ihre Sicherheit und Unbedenklichkeit überprüft wurden. Die in der Klinik am Stadtgarten verwendeten Implantate erfüllen diese hohen Standards.

Implantatform und Implantatgröße

Bis Ende der 90er Jahre wurden fast ausschließlich runde Implantate verwendet. Heutzutage kommen zunehmend tropfenförmige, auch als anatomisch bezeichnete Implantate zur Anwendung. Die anatomischen Implantate haben den Vorteil, dass eine natürliche Brustform auch dann erreicht werden kann, wenn größere Implantate verwendet werden oder wenn kaum eigenes Brustgewebe vorhanden ist.

Bei entsprechenden Voraussetzungen kann selbstverständlich auch mit runden Implantaten eine schöne natürliche Brust geformt werden. Als Grundregel gilt: Je größer das Implantat im Verhältnis zur Brust ist, umso mehr bestimmt es die Form der Brust nach der Operation.

Das richtige Implantat für jede Brust

Die Ausmaße der vorhandenen Brust, der sogenannte „Footprint“ der Brust sollte von den Ausmaßen des verwendeten Implantats nicht oder nur unwesentlich überragt werden, da die Brust andernfalls unnatürlich aussehen könnte.

Runde Implantate haben einen Durchmesser und eine Projektion, d.h. eine maximale Dicke. Die maximale Projektion liegt bei runden Implantaten in der Mitte des Implantats. Runde Implantate werden bei gleichem Durchmesser in verschiedenen Projektionen hergestellt (moderate Projektion, volle Projektion, extra volle Projektion). Dies bedeutet, dass mit zunehmender Projektion bei gleichem Durchmesser die Implantate immer mehr die Form einer Halbkugel annehmen.

Tropfenförmige Implantate haben eine Höhe, eine Breite und ebenfalls eine Projektion. Bei anatomischen Implantaten liegt die maximale Projektion im unteren Bereich. Anatomische Implantate ähneln also mehr der natürlichen Brustform. Anatomische Implantate werden bei gleicher Höhe und Breite ebenfalls in unterschiedlichen Projektionen gefertigt (flache Projektion, moderate Projektion, volle Projektion, extra volle Projektion). Hier wird der Anstieg vom flachsten zum höchsten Punkt des Implantats mit zunehmender Projektion immer steiler. Bei den anatomischen Implantaten gibt es zusätzlich noch die Auswahl zwischen längs-ovalen, eher runden und quer-ovalen Formen.

Aus den Zielvorstellungen, die Sie persönlich haben, und den körperlichen Gegebenheiten (z.B. natürliche Brustform, Position der Brustwarze), die wir bei der Untersuchung feststellen, bestimmen wir in einem ausführlichen Beratungsgespräch zusammen mit Ihnen, welches Implantat für Ihre Brust am besten geeignet ist.

Implantatlage auf dem Brustmuskel und unter der Brustmuskelhaut

Fachausdruck: epipektorale oder subfasziale Implantatlage

Die Implantatlage auf dem großen Brustmuskel oder unter der Brustmuskelhaut kann bei Frauen gewählt werden, bei denen genügend Unterhautfettgewebe oder Brustgewebe vorhanden ist, um das Implantat und vor allem die Implantatränder ausreichend zu überdecken und damit zu kaschieren. Neuere wissenschaftliche Studien konnten hier keine Unterschiede zwischen der epipektoralen (auf dem Brustmuskel) und der subfaszialen (unter der Brustmuskelhaut) Implantatlage finden.

Bei zu wenig Unterhautfettgewebe und/oder Brustgewebe kann sich das Implantat, wenn es epipektoral oder subfaszial liegt, unter Umständen unter der Haut abzeichnen (z.B. im Push-up BH oder im Dekolleté).

Vorteile der epipektoralen oder subfaszialen Implantatlage sind die kürzere Erholungszeit und geringere Schmerzen nach dem Eingriff. Die Ausfallzeit ist in der Regel kürzer. Ein weiterer Vorteil ist das natürlichere Verhalten der Brust bei Bewegung, da das Implantat alle Bewegungen der Brust uneingeschränkt mitmacht.

Nachteilig ist bei dieser Implantatlage, dass das Implantat, verglichen mit der Lage unter ,dem großen Brustmuskel, eher tast- oder sichtbar ist. Zudem wird das Implantat bei der Lage auf dem Brustmuskel ausschließlich durch die Brusthaut gehalten, was im Lauf der Jahre zu einem stärkeren Absinken der Brust führen kann. Die Kapselfibrose, eine Komplikation bei der Brustvergrößerung, tritt tendenziell häufiger bei der Lage auf dem Brustmuskel als bei der Lage unter dem Brustmuskel auf. Weiterhin ist eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust zur Krebsvorsorge) bei einer Implantatlage auf dem Brustmuskel meistens deutlich erschwert und nicht aussagekräftig.

Implantatlage komplett oder teilweise unter dem großen Brustmuskel

Fachausdruck: retropektorale Lage, partiell retropektorale Lage, dual plane Lage

Die Lage eines Brustimplantats vollständig oder teilweise unter dem großen Brustmuskel bietet den Vorteil, dass, vor allem im Dekolleté, eine zusätzliche Gewebeschicht das Implantat, besonders an den Rändern, kaschiert. Die Implantate sind kaum tastbar und vor allem nicht sichtbar, auch wenn ein Push-up BH getragen wird. Das Eigengewicht des Implantats wird bei kompletter Lage unter dem Brustmuskel von diesem gehalten. Das sogenannte „Bottoming out“, das Durchsacken des unteren Brustpols, kommt bei dieser Implantatlage so gut wie nie vor. Kapselfibrosen kommen tendenziell seltener vor als bei der Implantatlage auf dem Brustmuskel oder unter der Brustmuskelhaut.

Wenn der große Brustmuskel zu weit kopfwärts ansetzt und das Implantat bei kompletter Lage hinter dem großen Brustmuskel zu hoch sitzen würde, wird der Muskel im unteren Bereich von seinem Ansatz gelöst und das Implantat kommt tiefer in die ideale Lage hinter der Brust.

Bei einer Hängebrust wird das Implantat teilweise unter dem Brustmuskel platziert. Anzumerken ist hier, dass nur eine leichte Hängebrust durch eine alleinige Brustvergrößerung ohne zusätzliche Straffungsoperation korrigiert werden kann. Die Hängebrust wird dadurch charakterisiert, dass die Brustdrüse und gegebenenfalls auch die Brustwarze ganz oder teilweise über die Unterbrustfalte hängen. Wenn der Hängegrad der Brust zu stark ausgeprägt ist, sollte zusätzlich zur Brustvergrößerung eine Bruststraffung erfolgen. Dies bringt zwar zusätzliche Schnitte und damit Narben mit sich, führt aber letztlich zu einer jugendlichen, strafferen, weiter kopfwärts sitzenden Brust. Wenn die Grenzen überschritten werden und trotz stärkerer Hängebrust nur eine Brustvergrößerung ohne Straffung durchgeführt wird, sind die Patientinnen nach unseren Erfahrungen nicht selten mit dem Ergebnis unzufrieden.

In der Klinik am Stadtgarten wird nach einem klaren Konzept mit stufenweisem Vorgehen zur individuellen Verbesserung der Brustform und -größe gearbeitet. Das Konzept wurde in Anlehnung an wissenschaftliche Studien entwickelt und hat sich bei sehr vielen Patientinnen bewährt. Aus den Zielvorstellungen, die Sie persönlich haben, und den körperlichen Gegebenheiten, die wir bei der Untersuchung feststellen, bestimmen wir in einem ausführlichen Beratungsgespräch zusammen mit Ihnen, welche Implantatlage für Ihre Brust am besten geeignet ist.

Zugangswege

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Implantat in die Brust einzubringen. Meist wird der Zugang über die Unterbrustfalte gewählt. Abhängig von der Größe des Implantats ist der Schnitt etwa 3,5 bis 6 cm lang. Dieser Zugangsweg hat verschiedene Vorteile: Er macht die geringsten Gefühlsstörungen an der Brust; hier ist das Implantat am einfachsten einzuführen, was besonders bei anatomischen Implantaten wichtig ist; nicht zuletzt liegt die spätere Narbe im Idealfall genau in der Unterbrustfalte und ist kaum zu erkennen.

Ein weiterer häufig angewendeter Zugang führt über die Brustwarze. Voraussetzung für das unbeschadete Einbringen des Implantats ist natürlich ein ausreichend großer Warzenvorhof. Die Narben sind bei diesem Zugangsweg bogenförmig am Rand des Brustwarzenvorhofs gelegen und kaum sichtbar. Ist vor der Operation viel Brustgewebe vorhanden, kann die spätere Vernarbung zu einer Abflachung der Brust unter der Brustwarze führen, was das Aussehen beeinträchtigen kann. Dieser Zugang kann zu Störungen des Berührungsempfindens der Brustwarze führen. Die Stillfähigkeit wird im Allgemeinen durch den Zugang über die Brustwarze nicht beeinträchtigt.

Über einen Zugang unter der Achsel können runde Implantate eingebracht werden. Die Implantate werden auf diesem Weg häufig auf dem großen Brustmuskel oder unter der Brustmuskelhaut platziert. Aus Sicht der Spezialisten der Klinik am Stadtgarten ist dieser Zugangsweg ausschließlich für die Vergrößerung von Brüsten geeignet, die keinen Hängegrad aufweisen und ausreichend Brust- und Unterhautfettgewebe enthalten, um ein auf dem Brustmuskel liegendes Implantat zu kaschieren. Die späteren Narben dieses Zugangs sind zwar, vor allem bei angehobenen Armen, sichtbar; sie werden jedoch meist nicht mit einer Brustvergrößerung in Verbindung gebracht. Theoretisch können auch anatomische Implantate durch die Achsel unter den großen Brustmuskel eingebracht werden, die dafür notwendige endoskopische Operation ist jedoch sehr zeitaufwendig. Kritiker dieses Zugangsweges bemängeln, dass in der Nähe der Achsellymphknoten operiert wird, was das operative Auffinden dieser Lymphknoten erschweren könnte, wenn es wegen Brustkrebs einmal nötig sein sollte.

Welcher Zugangsweg für Ihre Brust am besten geeignet ist und für Sie die meisten Vorteile bringt, erfahren Sie bei einem persönlichen Beratungsgespräch mit Untersuchung durch die Spezialisten der Klinik am Stadtgarten.

Risiken

In erfahrener, geübter Hand und wenn die üblichen Sicherheitsvorschriften und -standards eingehalten werden, treten Komplikationen nur selten auf. Wie bei jeder Operation können jedoch auch bei fachgerecht durchgeführten Korrektureingriffen an der Brust Komplikationen wie Infektionen, Blutergüsse, Wundheilungsstörungen oder sichtbare Narben auftreten. Ebenfalls möglich ist ein asymmetrisches Aussehen der Brüste. Die Folgen kleinerer Komplikationen können in der Regel in einer Korrekturoperation gut beseitigt werden.

Bei der Verwendung von Silikongelimplantaten können spezifische Komplikationen wie ein Implantatdefekt (verschleißbedingte Schädigungen der Hülle) oder eine sogenannte Kapselfibrose auftreten. Bei jedem eingesetzten Brustimplantat bildet der Körper um das Implantat herum eine Kapsel aus Bindegewebe aus. Diese hält das Implantat an seinem Platz, was erwünscht ist. Allerdings kann sich die Kapsel aus bislang weitgehend unbekannten Gründen auch verdicken und schrumpfen, was als Kapselfibrose bezeichnet wird und nicht erwünscht ist. Kapselfibrosen können sich als Verhärtung und/oder Verformung der Brust zeigen und gelegentlich Schmerzen verursachen. In solchen Fällen sollte eine Korrekturoperation durchgeführt werden. In der wissenschaftlichen Literatur wird das Risiko einer Kapselfibrose bei Silikonimplantaten mit 2-15% innerhalb von 10 Jahren angegeben. Bei rekonstruktiven Eingriffen, beispielsweise nach Brustkrebs, liegt die Kapselfibroserate zwischen 10% und 70%. Die genaueren Ursachen der Fibrose sind nicht bekannt; man hat jedoch beobachtet, dass raue Implantatoberflächen und die Einbringung unter den großen Brustmuskel seltener zu Kapselfibrosen führen als glatte Implantatoberflächen und eine Lage auf dem großen Brustmuskel. In der Klinik am Stadtgarten liegt die Rate an operationsbedürftigen Kapselfibrosen seit dem 01.07.2008 unter 1%.

Möglich ist ein „Wandern“ der Brustimplantate nach oben oder außen; bei anatomischen Implantaten kann auch ein Verdrehen der Implantate dazu führen, dass die Brust deformiert aussieht. In solchen Fällen sind größere Korrekturoperationen erforderlich.

Sowohl bei Silikongel- als auch bei den mit Kochsalzlösung gefüllten Implantaten zeigt die Erfahrung, dass sie im Laufe des Lebens ein oder mehrmals ausgewechselt werden müssen. Seriöse Implantat-Hersteller sprechen von einer Haltbarkeit der Implantate von 10-20 Jahren.

In der Klinik am Stadtgarten werden ausschließlich Brustimplantate der marktführenden Firma Allergan verwendet.

Häufigkeit der Operationsrisiken

Gelegentlich: Wundheilungsstörungen, nässende Wunden, flächige Blutergüsse, anfängliche leichte Asymmetrien, geringfügig verbreiterte und verdickte Narben, leichte Narbenasymmetrien, anfängliche Gefühlsstörungen im Bereich der Brust, Spannungsgefühl, kurzfristige Behinderung der Brustatmung, kurzfristige Bewegungseinschränkung der Arme, Kapselfibrose, Verschiebung oder Verdrehung des Implantats

Selten: Größere operationsbedürftige Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen, Absterben von Haut, Fettgewebe oder der Brustwarze, Infektionen und Abszessbildung im Implantatlager, überschießende Narbenbildung, Keloide, dauerhaftes Spannungsgefühl oder anhaltende Schmerzen, dauerhafte Behinderung der Brustatmung oder Armbewegung, langanhaltende oder bleibende Gefühlsstörungen im Bereich der Brust, dauerhafte Asymmetrien der Brust, Implantatschäden, Thrombosen

Äußerst selten: Großer Blutverlust, Bluttransfusion, Verletzung innerer Brustkorborgane (Lunge, Herz, Pneumothorax), Lungenembolie, Intensivbehandlung, bleibende schwerwiegende körperliche Schäden bis hin zur Behinderung, schwere Narkosezwischenfälle, Lungenentzündung, Schlaganfall

Durch Komplikationen können Folgekosten entstehen, da die gesetzlichen Krankenkassen nur teilweise für Kosten aufkommen, die durch Komplikationen nach kosmetischen Eingriffen entstehen. Die Beihilfestelle oder Heilfürsorge der Beamten lehnt eine Kostenbeteiligung bei Folgekosten nach „kosmetischen Eingriffen“ in der Regel ab. Diese Einschränkungen treffen nur dann zu, wenn der operative Korrektureingriff nicht zwingend medizinisch notwendig ist.

Hinweis: Es besteht die Möglichkeit, die oben genannte Eigenbeteiligung oder Folgekosten über eine spezielle Versicherung abzudecken.

Nachbehandlung

Die individuelle Nachbehandlung wird ausschließlich von Ihrem behandelnden Arzt in der Klinik am Stadtgarten in Karlsruhe oder in der Privatpraxis in Baden-Baden durchgeführt. Falls Ihr Heimatort zu weit von der Klinik am Stadtgarten entfernt liegt, können wir Ihnen durch unser deutschlandweites Netzwerk für die Nachbehandlung gerne einen Kollegen nahe an Ihrem Wohnort empfehlen.

Nachbehandlungstermine stehen üblicherweise 1, 2 und 6 Wochen sowie 6 Monate nach der Operation an. Bei Problemen steht Ihnen jedoch Ihr behandelnder Arzt jederzeit - auch an den Wochenenden und nachts - zur Verfügung.

Wenn während der Operation Drainagen eingebracht wurden, werden diese schon während des stationären Aufenthaltes, meist am Entlassungstag, entfernt. Das Hautnahtmaterial muss in der Regel nicht entfernt werden, da die Fäden auflösbar sind; lediglich die Sicherungsknoten müssen nach 2 Wochen abgeschnitten werden. Nach der Operation sollte 6 Wochen lang ein Stütz-BH getragen werden. Abhängig von der Sportart soll ca. 6 Wochen kein Sport getrieben werden.

Zur Unterstützung empfiehlt sich die Behandlung durch eine medizinische Kosmetikerin oder Physiotherapeutin mit manueller Lymphdrainage und verschiedenen Haut- und Narbenpflegelotionen, um die Heilung zu beschleunigen. Auf diesem Gebiet arbeitet die Klinik am Stadtgarten mit spezialisierten Instituten und Spa-Einrichtungen, z.B. dem Brenners Medical Spa in Baden-Baden eng zusammen. Überschießende Narbenbildung kann mit Silikongel-Folien oder Silikon-Salbe behandelt werden.

Ausfallzeit

Die Ausfallzeit richtet sich nach Ihren Lebensgewohnheiten, Lebensumständen und dem ausgeübten Beruf. Aus medizinischer Sicht empfiehlt es sich, nach der Brustoperation mindestens 2 Wochen Urlaub zu nehmen. Eine Krankschreibung kann nur bei medizinischer Notwendigkeit der Operation erfolgen.

Da häufig junge Mütter Eingriffe zur Brustkorrektur vornehmen lassen, ist es in solchen Fällen sehr hilfreich, wenn der Partner oder eine andere Person für 2 Wochen nach der Operation zur Versorgung der Kinder und des Haushalts zur Verfügung steht.

Kurzinfo

Behandlungsdauer: ca. 90-180 Minuten

Narkoseart: Vollnarkose

Klinikaufenthalt: stationär, mindestens 2 Übernachtungen

Schonzeit: ca. 1-2 Wochen

Sport: 4-6 Wochen kein Sport

Besonderheiten: ab dem 30. Lebensjahr gynäkologische Voruntersuchung empfohlen Drainageentfernung vor Entlassung, meist am 2. Tag Duschen nach Drainageentfernung, Baden nach 2 Wochen Entfernung der Nahtknoten nach 2 Wochen Stütz-BH für 6 Wochen Kontrollen nach 1, 2, 6 Wochen und nach 6 Monaten, danach jährlich; bei Beschwerden jederzeit, bei Verwendung von Brustimplantaten besteht das Risiko einer erneuten Operation auch nach Jahren

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