Das richtige Verhalten nach der Schamlippenkorrektur: Nebenwirkungen und Nachsorge
Die Schamlippenkorrektur ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff der ästhetischen Intimchirurgie, bei dem die inneren Labien gekürzt werden. Seltener erfolgt ein alleiniger oder zusätzlicher Aufbau der äußeren Schamlippen mithilfe von Hyaluronsäure oder Eigenfett. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die richtige Nachsorge. Durch einfache Verhaltensregeln können die Patientinnen die Heilung aktiv unterstützen. Was nach einer Schamlippenkorrektur wichtig ist und welche Nebenwirkungen auftreten können, verraten wir Ihnen im Folgenden.
Wozu dient die Schamlippenverkleinerung?
Mit einer Schamlippenverkleinerung wird Gewebe an den inneren Schamlippen entfernt. Oftmals handelt es sich dabei um einen ästhetischen Eingriff. Sind die inneren Schamlippen (Labien) stark ausgeprägt, ragen sie aus der Scheide hervor, was viele betroffene Frauen sehr unangenehm finden. Zudem kann das überschüssige Gewebe zu Schmerzen führen. Allein das Tragen enger Kleidung trägt oft dazu bei, dass das Gewebe daran scheuert und der Bereich beginnt zu brennen oder schmerzhafte Entzündungen entstehen. Des Weiteren kommt es manchmal zu Unannehmlichkeiten und Beschwerden beim Sport sowie beim Geschlechtsverkehr. Vor allem Sportarten wie Radfahren oder Reiten werden oft von den Frauen gemieden.
Die Schamlippenverkleinerung soll den betroffenen Frauen wieder mehr Wohlbefinden schenken und die alltäglichen Einschränkungen reduzieren. Die Gründe für eine Labienkorrektur sind dabei individuell: Manche Frauen wünschen sich den Eingriff aus rein ästhetischen Gründen, andere aus gesundheitlichen und wieder andere aus einer Kombination aus beiden Motivationen.
Wie verläuft die OP?
Die Schamlippenkorrektur findet für gewöhnlich ambulant und unter örtlicher Betäubung statt. Oft wird sie durch eine Dämmerschlafnarkose ergänzt. Eine Behandlung in Vollnarkose ist ebenfalls möglich, aber selten.
Nachdem die Wirkung der Betäubung eingesetzt hat, entfernt der Ästhetisch-Plastische Chirurg den Gewebeüberschuss an den Schamlippen. Die Wunden, die dabei entstehen, sind erfahrungsgemäß klein und verheilen bei entsprechender Nachsorge zügig. Häufig verwenden Chirurgen eine lasergestützte Technik, die besonders schonend und blutungsarm ist. Die Ränder des Behandlungsgebiets werden mit feinem Nahtmaterial vorsichtig verschlossen.
Insgesamt dauert der Eingriff etwa eine Stunde.
Ist der Eingriff schmerzhaft?
Von der Operation selbst bekommen die Patientinnen so gut wie nichts mit. Da der Intimbereich vorab betäubt wird, entstehen während des Eingriffs keinerlei Schmerzen. Lässt die Wirkung des Anästhetikums nach, kann der Bereich leicht Ziehen, Brennen, Pochen oder auch geringe Schmerzen aufzeigen. Für gewöhnlich lassen sich die Beschwerden mit geeigneten Schmerztabletten lindern. Hierüber klärt Dr. Loos gern persönlich auf und verschreibt die entsprechenden Mittel. Starke Schmerzen sind erfahrungsgemäß nicht zu befürchten.
Was passiert unmittelbar nach der Schamlippenkorrektur?
Unmittelbar nach der OP verbleiben die Patientinnen für eine kurze Zeit in der Praxis und erholen sich. Für gewöhnlich treten keine Komplikationen auf, sodass sie nach der kurzen Erholungszeit wieder nach Hause gehen können. Am besten organisieren sie sich eine Begleitperson, die sie nach Hause bringt.
Wichtige Hinweise und eventuelle Mittel oder Medikamente (beziehungsweise die Rezepte dafür) bekommen die Patientinnen von unserem Team der KASG mit nach Hause. Bei Fragen oder Unsicherheiten können sie uns jederzeit anrufen. Die Kontrolluntersuchungen finden ambulant in der KASG statt. Die Termine werden individuell festgelegt.
Was gibt es im Allgemeinen zu beachten?
Nach der Schamlippenverkleinerung sollten sich die Patientinnen vor allem schonen. Das bedeutet, dass vorerst keine körperlich anstrengenden Tätigkeiten ausgeführt werden sollten. Leichte Spaziergänge und Unternehmungen sind hingegen möglich. Meist können die Patientinnen nach etwa drei bis vier Tagen wieder zur Arbeit gehen. Duschen ist nach etwa ein bis zwei Tagen problemlos möglich, jedoch sollte die Duschbraue nicht direkt auf den Intimbereich gehalten werden, um Wundheilungsstörungen zu vermeiden.
Auf Geschlechtsverkehr sollte etwa sechs Wochen verzichtet werden, sodass die Wunden vollständig abheilen können. Auch Saunagänge und Schwimmbadbesuche sollten in dieser Zeit vermieden werden.
Überdies sollten die Patientinnen versuchen, in den ersten zwei Wochen so wenig wie möglich zu sitzen oder sich ein spezielles Luftkissen zu organisieren. Auf diese Weise wirkt weniger druck auf den behandelten Bereich und es kommt auch zu weniger Schmerzen. Mit der Narbenpflege kann etwa vier Wochen nach dem Eingriff begonnen werden.
Welche Risiken können auftreten?
Nach einer Schamlippenverkleinerung sollten sich die Patientinnen in den ersten Tagen auf Brennen und leichte Schmerzen im Behandlungsbereich einstellen. Je nach individuellem Schmerzempfinden können diese unterschiedlich stark ausfallen. Ebenfalls normale Reaktionen nach der OP sind Schwellungen und Rötungen sowie kleine Blutergüsse. Mit dem Fortschritt des Heilungsprozesses bilden sich diese Beschwerden von allein wieder zurück und hinterlassen für gewöhnlich keine bleibenden Spuren. Vorübergehend können zudem Taubheitsgefühle auftreten, die mehrere Monate anhalten können. Haben sich die Nerven vollständig regeneriert, erlangen die Patientinnen auch ihr vollständiges Empfindungsvermögen zurück. Anhaltende Empfindungsstörungen treten sehr selten auf.
Weitere mögliche Risiken bei einer Labienkorrektur sind Nachblutungen, Wundheilungsstörungen sowie Infektionen. Die Nachblutungen fallen – wenn sie überhaupt auftreten – in den meisten Fällen sehr gering aus. Nur bei sehr wenigen Eingriffen kommt es zu schweren Komplikationen wie Wundinfektionen oder Heilungsstörungen mit Fieber und starken Schwellungen sowie starken Schmerzen. In diesen Fällen sollten sich die Patientinnen umgehend an ihren behandelnden Arzt wenden.
Mehr zur Intimchirurgie in der KASG
Eine individuelle Beratung zum Thema Intimchirurgie erhalten Sie bei einem persönlichen Termin mit Dr. Loos. Diesen können Sie gern telefonisch unter +49 721 37 56 56, mit einer E-Mail an karlsruhe@kasg.de oder über unser Kontaktformular vereinbaren.