Geschlechtsangleichung mithilfe der Mastektomie
Das Gefühl, im falschen Körper geboren zu sein, ist für Betroffene eine enorme Belastung. Sie durchlaufen einen langen Leidensweg, bei dem für viele ständig Fragen wie „Warum gehöre ich nirgends dazu?“, „Bin ich nicht normal?“ oder „Warum fühle ich mich einfach nicht wohl?“ im Kopf kreisen. Häufig entdecken sie erst später, dass sie sich in einem anderen Körper beziehungsweise mit dem anderen Geschlecht viel wohler und zufriedener fühlen. Nicht selten beginnt dann eine ebenso schwierige Zeit der familiären und gesellschaftlichen Akzeptanz mit dieser Entscheidung und Veränderung. Das gilt natürlich nicht für alle Fälle von Transsexualität, aber ist leider auch heute noch oft die Realität.
Ein großer Schritt ist die Geschlechtsangleichung. Ihr Ziel ist es, den Körper den Wünschen der Person anzupassen, sodass sie im Spiegel die Körpersilhouette sieht, die sie bereits im Inneren fühlt – und diese nach außen hin ausleben kann. Bei Frau-zu-Mann-transidenten Menschen sind es vor allem die weiblichen Brüste, die als störend und unangenehm empfunden werden. Mithilfe einer Mastektomie ist es möglich, den Brustbereich maskulin zu konturieren und ein natürliches Aussehen einer männlichen Brust zu erreichen.
Vorgehen bei einer Mastektomie
Die Mastektomie ist die chirurgische Entfernung der weiblichen Brust. Im Vorfeld der umfangreichen Operation finden eine ausführliche Beratung, Untersuchung und Planung durch Dr. Loos statt. Der Eingriff wird individuell an den Patienten angepasst, um ein sehr natürliches Ergebnis zu erreichen, das zu den weiteren Körperproportionen passt. Als erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie nimmt sich Dr. Loos Zeit, um alle Details und Fragen eingehend mit Ihnen zu besprechen. Sobald Sie sich wohl mit der Entscheidung und dem geplanten Ablauf fühlen, wird der OP-Termin vereinbart.
Die Mastektomie findet in Vollnarkose statt und dauert für gewöhnlich zwischen zweieinhalb und drei Stunden. Der Drüsenkörper wird vollständig entfernt. Überschüssiges Fettgewebe und Haut werden ebenfalls reduziert, um ein ästhetisches Erscheinungsbild zu erreichen. Die Schnittführung erfolgt entweder am Rand des Brustwarzenhofs oder – insbesondere dann, wenn viel Gewebe entfernt werden muss – mit einem Schnitt in Richtung der Achsel.
Im Anschluss an eine Mastektomie bleiben die Patienten in der Regel zwei bis drei Tage lang in der Klinik, um sich zu erholen. Die Wunden werden postoperativ vom Klinikteam versorgt. Zudem erhalten die Patienten Hinweise und Tipps für die Nachsorge zuhause. Bei regelmäßigen ambulanten Kontrollterminen in der Klinik werden Heilungsverlauf und Ergebnis kontrolliert.
Die Anpassung der Brustwarze
Bei naturgegeben sehr großen Brüsten können auch die Brustwarzen entsprechend ausgeprägt sein. Passen sie nicht zum neuen Erscheinungsbild der maskulinen Brust, können sie im Zuge der Mastektomie ebenfalls angepasst werden. Bei der Brustwarzenkorrektur wird der Warzenhof operativ verkleinert. Zudem kann es empfehlenswert sein, die Brustwarze auf der operierten Brust neu zu positionieren, um ein harmonisches Ergebnis zu erreichen.
Die Heilungsphase nach der OP
Nach der Mastektomie benötigt der Körper Zeit, um sich zu erholen und die Wunden zu verheilen. Daher ist es wichtig, sich nach dem Eingriff auszuruhen und körperliche Anstrengungen vor allem in den ersten Wochen nach der OP unbedingt zu vermeiden. Der Klinikaufenthalt umfasst meist zwei bis drei Tage. Auch zuhause sollten Sie es nach der Mastektomie ruhig angehen. Schlafen Sie in Rückenlage, um den Brustbereich zu entlasten, und vermeiden Sie es, die Arme hochzuheben. Auch schwere Lasten sollten in der Zeit nach der OP nicht gehoben werden.
Der Bewegungsfreiraum der Arme ist zunächst noch eingeschränkt, was das An- und Umziehen sowie alltägliche Handgriffe etwas erschweren kann. Am besten fragen Sie bei Familie, Freunden oder Bekannten nach, ob sie Ihnen in der ersten Zeit behilflich sein können.
Sport ist nach etwa vier bis sechs Wochen wieder möglich und sollte nicht ohne vorherige ärztliche Rücksprache wieder aufgenommen werden. Tasten Sie sich nur langsam an alle Belastungen heran, um eine Überanstrengung zu vermeiden, die den Heilungsprozess behindern könnte.
Für vier bis sechs Wochen ist zudem ein spezielles Kompressionsmieder zu tragen, dass den Brustbereich schützt und strafft. Auf diese Weise wird eine natürliche Formgebung unterstützt. Mit der Narbenpflege können Sie nach wenigen Wochen beginnen. Hierzu klärt Sie Dr. Loos gern in den ambulanten Nachsorgeuntersuchungen auf.
Ist das Gefühl an der neuen Brust und Brustwarze normal?
Bei der Mastektomie fürchten viele Patienten, dass das Gefühl an Brust und Brustwarze nach der OP eingeschränkt sein kann oder sogar ganz verlorengeht. Ein Restrisiko lässt sich bei chirurgischen Eingriffen nie vollständig ausschließen. Die modernen OP-Methoden und das chirurgische Geschick des Operateurs reduzieren es jedoch erheblich.
Unmittelbar nach dem Eingriff sind Taubheitsgefühle im Brustbereich ganz normal. Sie lassen in der Regel im Laufe des Heilungsprozesses nach, sodass das Gefühl wenige Wochen nach dem Eingriff wieder vollständig vorhanden ist. Auch an der Brustwarze sind bleibende Gefühlseinschränkungen selten.
Mehr zur Mastektomie in der KASG Karlsruhe
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