Brustimplantatwechsel in Karlsruhe

Ein Implantatwechsel an der Brust dient der Verbesserung der Optik, kommt aber vor allem dann in Frage, wenn gesundheitliche Beschwerden durch eine Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung bestehen oder wenn ein Brustimplantat defekt ist. In selteneren Fällen wird ein Brustimplantatwechsel zur weiteren Vergrößerung auf Wunsch der Patientin durchgeführt.

Entstehung und Befund

Ein standardmäßiger Wechsel von Brustimplantaten ist wegen der hohen Qualität der Implantate in der Regel nicht erforderlich. Implantate können jedoch zur Entwicklung einer Kapselfibrose führen. Bei jedem eingesetzten Brustimplantat bildet der Körper um das Implantat herum eine Kapsel aus Bindegewebe aus. Diese hält das Implantat an seinem Platz, was erwünscht ist. Allerdings kann sich die Kapsel aus bislang weitestgehend unbekannten Gründen auch verdicken und schrumpfen, was als Kapselfibrose bezeichnet wird und nicht erwünscht ist. Kapselfibrosen können sich als Verhärtung und/oder Verformung der Brust zeigen und gelegentlich Schmerzen verursachen. Bei der Kapselfibrose werden verschiedene Stadien beobachtet. Die gängigste Einteilung der Stadien ist die nach Baker:

- Ausschließliche Verdickung der Kapsel, nicht fühl- oder sichtbar
- Brust leicht verhärtet, aber Brustform nicht verändert
- Brust verhärtet mit veränderter Brustform
- Schmerzen in der betroffenen Brust; Stadium IV kann auch ohne Verhärtung oder Verformung der betroffenen Brust vorliegen

Eine Operationsbedürftigkeit besteht in den Stadien III und IV; selten im Stadium II. Die Kapselfibrose ist ein unerwünschter, „krankhafter“ Zustand, sie hat jedoch keine negativen  Auswirkungen auf den Gesamtorganismus.

Auch Formveränderungen der Brust im Laufe des Lebens können einen Implantatwechsel notwendig machen. Um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen, muss in solchen Fällen gelegentlich gleichzeitig eine Bruststraffung durchgeführt werden.

Auch wenn es bei modernen Implantaten selten zu Implantatschäden kommt, macht ein solcher Schaden einen Wechsel des Implantats zwingend erforderlich. Beschädigungen werden meist nicht von der Patientin bemerkt, sondern sind Zufallsbefunde bei Kontrolluntersuchungen zur Brustkrebsvorsorge. Sie entstehen meist durch Verschleiß. Ein zu kleiner Zugang oder die Beschädigung der Hülle beim Einsetzen können ebenfalls zu einem vorzeitigen Defekt der Implantathülle führen. Solche Befunde sind sehr selten und bedingen in der Regel frühe Implantatschäden.

Bei älteren Implantaten kann es in Ausnahmefällen zu geschwollenen Lymphknoten im Bereich der Achsel oder seitlich an der Brust kommen.

Verschiedene Implantate sollten vorsorglich entfernt oder gewechselt werden, da bei diesen Implantaten Gesundheitsgefährdungen nicht ausgeschlossen werden können (z.B. verschiedene Hydrogelimplantate, PVP-Implantate, Sojaöl-Implantate, PIP-Silikongelimplantate ab 2001).

Motivation

Gesundheitliche Probleme durch liegende Brustimplantate werden meist durch einen Implantatwechsel oder die Entfernung der Implantate gebessert. Bei einem Implantatwechsel aus kosmetischen Gründen (z.B. zugunsten größerer Implantate) stellen Ihre Einstellung und Ihre Motivation wichtige Faktoren für den Erfolg eines Eingriffs dar. Der Befund, der korrigiert werden soll, muss tatsächlich Sie selbst stören und darf Ihnen nicht von anderen eingeredet worden sein. Unter den richtigen Voraussetzungen kann ein Implantatwechsel Ihr persönliches Wohlbefinden stark verbessern. Von "modernen Trends", die in den Medien oder im Bekanntenkreis aufkommen, sollte die Entscheidung für Die Behandlung nicht beeinflusst werden.

Die meisten Operationen zum Wechsel eines Brustimplantats werden aus medizinischen Gründen bei Implantatschäden oder Kapselfibrosen in den Stadien III und IV nach Baker durchgeführt.

Bei Frauen im fortgeschrittenen Alter oder mit größeren Vorerkrankungen sollten die Implantate bei Beschädigung oder bei Kapselfibrose entfernt und nicht gewechselt werden, da durch einen Implantatwechsel wieder das Risiko einer erneuten Operation entstehen würde.

UNTERSUCHUNG

Vor der Operation sollte Ihr allgemeiner Gesundheitszustand, in Abhängigkeit von Ihrem Alter und eventuellen Vorerkrankungen, untersucht werden. Eine Blutuntersuchung muss auf jeden Fall durchgeführt werden, unter Umständen ein EKG oder eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes. Die Gesellschaft für Senologie empfiehlt, ab einem Alter von ca. 30 Jahren vor der Operation eine Brustkrebsvorsorge bei einem Gynäkologen oder Radiologen durchführen zu lassen (bei familiären Belastungen immer!). Bei der Auswahl eines geeigneten Arztes können wir Ihnen durch das Ärztenetzwerk der Klinik am Stadtgarten gerne helfen.

Während der Beratungsgespräche und der körperlichen Untersuchung erklären wir Ihnen den Befund ausführlich. Wir nehmen uns die Zeit, die Sie für alle Ihre Fragen brauchen. Wir sprechen mit Ihnen über das geplante operative Vorgehen und mögliche Behandlungsalternativen oder Alternativoperationen. Ist die Verwendung von Implantaten vorgesehen, so legen wir zusammen mit Ihnen bei den Vorgesprächen die Größe und die Form fest, die das Implantat haben soll.

Hinweis: Bei der Neuaufnahme in eine private Krankenversicherung muss ein liegendes Brustimplantat unbedingt angegeben werden.

Hinweis: Wird eine Beamtenlaufbahn angestrebt, sollte kein Brustimplantat verwendet werden, da dies nach unseren Erfahrungen eine Verbeamtung ausschließt.

ERFOLGSAUSSICHTEN

In geübter Hand bestehen sehr gute Erfolgssaussichten, abhängig vom Vorbefund, eine weitgehend normale Brustform zu erzielen. Erwähnenswert ist, dass bei komplexeren Eingriffen eventuell Nachkorrekturen erforderlich werden. Zweiteingriffe sind zumeist kleinere Eingriffe, z.B. die Korrektur unterschiedlich großer Brustwarzen. Größere Korrekturoperationen sind selten. In den meisten Fällen kann eine größere Zufriedenheit der Patientin mit ihrer Brust erreicht werden.

Grundsätzlich bringt die Verwendung deutlich kleinerer Implantate das Risiko einer schlaffen Brust mit sich, da das Gewebe durch das vorherige Implantat gedehnt ist. Wird der Implantatwechsel wegen einer Kapselfibrose durchgeführt, so ist das Risiko einer erneuten Kapselfibrose erhöht.

Wenn zusätzliche Straffungsoperationen durchgeführt werden, entstehen durch die Straffung mehr oder weniger sichtbare Narben an der Brust.

Narkose

Implantatwechsel werden in der Klinik am Stadtgarten ausschließlich in Vollnarkose operiert, auch wenn die Operation technisch in Lokalanästhesie durchgeführt werden könnte. Wir bevorzugen die Vollnarkose, um für die Patientin eine entspannte und angenehme, angstfreie Atmosphäre zu schaffen, in der die Operation sicher durchgeführt werden kann. Für die anästhesiologische Betreuung (Narkose) steht der Facharzt für Anästhesie, Herr PD Dr. med. Heimo Wissing, ein hochmodern eingerichteter Narkosearbeitsplatz zur Verfügung. Herr PD Dr. med. Heimo Wissing wird Sie ebenfalls beraten und betreuen, falls nach der Operation eine Schmerzlinderung notwendig sein sollte.

Aufenthalt

In der Klinik am Stadtgarten stehen Sicherheit und Patientenkomfort an erster Stelle. Implantatwechsel werden deshalb während eines stationären Aufenthaltes (meist zwei Nächte) durchgeführt. Die Wundheilung kann durch die körperliche Schonung und die sofort an die Operation anschließende Weiterbehandlung durch Kühlen und Entzündungshemmung beschleunigt und die Erholungszeit verkürzt werden. Falls (sehr selten) Komplikationen auftreten sollten, können wir diese sofort erkennen und reagieren.

PLANUNG UND DURCHFÜHRUNG DER OPERATION

Unmittelbar vor der Operation werden Sie erneut untersucht und die Befunde und der geplante Eingriff nochmals erklärt. Falls Sie Fragen oder Ängste haben, können Sie diese gerne aussprechen. Wenn alle Fragen beantwortet sind, wird die Linie für den Hautschnitt und eventuelle Hilfslinien auf Ihre Haut gezeichnet.

Beim Wechsel von Brustimplantaten kann außer dem Zugang in der Achselhöhle der alte Zugang an der Brustwarze oder in der Unterbrustfalte gewählt werden.Meist ist ein größerer Zugang erforderlich als bei der Erstoperation, da in der Regel die Implantatkapsel mitentfernt wird.

Besonders bei höhergradigen Kapselfibrosen (Baker III und IV) wird die Kapsel entfernt, da sie stark verdickt und verhärtet ist und später sicht- oder tastbar bzw. schmerzhaft sein könnte. Bei Implantatdefekten befindet sich meist Silikon in der Implantatkapsel, so dass aus unserer Sicht die Entfernung der Implantatkapsel medizinisch notwendig ist.

Risiken

In erfahrener, geübter Hand und wenn die üblichen Sicherheitsvorschriften und -standards eingehalten werden, treten Komplikationen nur selten auf. Wie bei jeder Operation können jedoch auch bei einem fachgerecht durchgeführten Implantatwechsel Komplikationen wie Infektionen, Wundheilungsstörungen, Gefühllosigkeit der Brustwarze oder der ganzen Brust, gesundheitliche Störungen z.B. durch austretendes Silikongel, Thrombosen, Embolien oder Narkosezwischenfälle auftreten. 

Bei der Verwendung von Silikongel-Implantaten können spezifische Komplikationen wie ein Implantatdefekt (verschleißbedingte Schädigungen der Hülle) oder eine sogenannte Kapselfibrose auftreten. Bei jedem eingesetzten Brustimplantat bildet der Körper um das Implantat herum eine Kapsel aus Bindegewebe aus. Diese hält das Implantat an seinem Platz, was erwünscht ist. Allerdings kann sich die Kapsel aus bislang weitestgehend unbekannten Gründen auch verdicken und schrumpfen, was als Kapselfibrose bezeichnet wird und nicht erwünscht ist. Kapselfibrosen können sich als Verhärtung und/oder Verformung der Brust zeigen und gelegentlich Schmerzen verursachen.

In der Klinik am Stadtgarten liegt die Rate an operationsbedürftigen Kapselfibrosen (Grad III und IV nach Baker) seit dem 01.07.2008 unter 1%.

Sowohl bei Silikongel- als auch bei den mit Kochsalzlösung gefüllten Implantaten zeigt die Erfahrung, dass sie im Laufe des Lebens ein oder mehrmals ausgewechselt werden müssen. Seriöse Implantat-Hersteller sprechen von einer Haltbarkeit der Implantate von 10-20 Jahren und geben auch nur für diesen Zeitraum Garantie.

In der Klinik am Stadtgarten werden ausschließlich Brustimplantate der marktführenden Firma Allergan verwendet.

Häufigkeit der Operationsrisiken

Gelegentlich: Wundheilungsstörungen, nässende Wunden, flächige Blutergüsse, anfängliche leichte Asymmetrien, geringfügig verbreiterte und verdickte Narben, leichte Narbenasymmetrien, anfängliche Gefühlsstörungen im Bereich der Brust, Spannungsgefühl, kurzfristige Behinderung der Brustatmung, kurzfristige Bewegungseinschränkung der Arme,  Schwellung, kurzfristiges Fremdkörpergefühl, Kapselfibrose, Verschiebung oder Verdrehung des Implantats

Selten: Größere operationsbedürftige Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen, Absterben von Haut, Fettgewebe oder der Brustwarze, Infektionen und Abszessbildung im Implantatlager, überschießende Narbenbildung, Keloide, dauerhaftes Spannungsgefühl oder anhaltende Schmerzen, dauerhafte Behinderung der Brustatmung oder Armbewegung, langanhaltende oder bleibende Gefühlsstörungen im Bereich der Brust, dauerhafte Asymmetrien der Brust, dauerhaftes Fremdkörpergefühl, Implantatschäden, Thrombosen

Äußerst selten: Großer Blutverlust, Bluttransfusion, Verletzung innerer Brustkorborgane (Lunge, Herz, Pneumothorax), Lungenembolie, Intensivbehandlung, bleibende schwerwiegende körperliche Schäden bis hin zur Behinderung, schwere Narkosezwischenfälle, Lungenentzündung, Schlaganfall

Durch Komplikationen können Folgekosten entstehen, da die gesetzlichen Krankenkassen nur teilweise für Kosten aufkommen, die durch Komplikationen nach kosmetischen Eingriffen entstehen (§ 52 Sozialgesetzbuch V). 

Die Beihilfestelle (vgl. Beihilfeverordnung des Landes Baden-Württemberg) oder Heilfürsorge der Beamten lehnt eine Kostenbeteiligung bei Folgekosten nach „kosmetischen Eingriffen“ in der Regel ab. Diese Einschränkungen treffen nur dann zu, wenn der operative Korrektureingriff nicht zwingend medizinisch notwendig ist.

Hinweis: Es besteht die Möglichkeit, die oben genannte Eigenbeteiligung oder Folgekosten über eine spezielle Versicherung abzudecken. 

Nachbehandlung

Die individuelle Nachbehandlung wird ausschließlich von Ihrem behandelnden Arzt in der Klinik am Stadtgarten in Karlsruhe oder in der Privatpraxis in Baden-Baden durchgeführt. Falls Ihr Heimatort zu weit von der Klinik am Stadtgarten entfernt liegt, können wir Ihnen durch unser deutschlandweites Netzwerk für die Nachbehandlung gerne einen Kollegen nahe an Ihrem Wohnort empfehlen.

Nachbehandlungstermine stehen üblicherweise 1, 2 und 6 Wochen sowie 6 Monate nach der Operation an. Bei Problemen steht Ihnen jedoch Ihr behandelnder Arzt jederzeit - auch an den Wochenenden und nachts - zur Verfügung

Wenn während der Operation Drainagen eingebracht wurden, werden diese schon während des stationären Aufenthaltes, meist am Entlassungstag, entfernt. Das Hautnahtmaterial muss in der Regel nicht entfernt werden, da die Fäden auflösbar sind; lediglich die Sicherungsknoten müssen nach 2 Wochen abgeschnitten werden. Nach der Operation sollte 6 Wochen lang ein Stütz-BH getragen werden. Abhängig von der Sportart soll ca. 6 Wochen kein Sport getrieben werden.

Zur Unterstützung empfiehlt sich die Behandlung durch eine medizinische Kosmetikerin oder Physiotherapeutin mit manueller Lymphdrainage und verschiedenen Haut- und Narbenpflegelotionen, um die Heilung zu beschleunigen. Auf diesem Gebiet arbeitet die Klinik am Stadtgarten mit spezialisierten Instituten und Spa-Einrichtungen, z.B. dem Brenners Medical Spa in Baden-Baden eng zusammen. Überschießende Narbenbildung kann mit Silikongel-Folien oder Silikon-Salbe behandelt werden.

Ausfallzeit

Die Ausfallzeit richtet sich nach Ihren Lebensgewohnheiten, Lebensumständen und dem ausgeübten Beruf. Aus medizinischer Sicht empfiehlt es sich, nach der Brustoperation mindestens 2 Wochen Urlaub zu nehmen. Eine Krankschreibung kann nur bei medizinischer Notwendigkeit der Operation erfolgen.

Da häufig junge Mütter Eingriffe zur Brustkorrektur vornehmen lassen, ist es in solchen Fällen sehr hilfreich, wenn der Partner oder eine andere Person für 2 Wochen nach der Operation zur Versorgung der Kinder und des Haushalts zur Verfügung steht.

Operationsdauer
ca. 60-180 Minuten

Narkoseart
Vollnarkose

Klinikaufenthalt
stationär, mindestens 2Übernachtungen

Schonzeit
ca. 1-2 Wochen

Narben
rund um die Brustwarze, ggf. auch in der Unterbrustfalte; bei zusätzlicher Straffung auch vertikal nach unten, ggf. ebenfalls in der Unterbrustfalte

Schmerzen
bei ausschließlicher Straffung gering, bei Implantaten stärker

Sport
4-6 Wochen kein Sport

Besonderheiten
ab dem 30. Lebensjahr gynäkologische Voruntersuchung empfohlen
Drainageentfernung vor Entlassung, meist am 2. Tag Duschen nach Drainageentfernung,
Baden nach 2 Wochen Entfernung der Nahtknoten nach 2 Wochen
Stütz-BH für 6 Wochen
Kontrollen nach 1, 2, 6 Wochen und nach 6 Monaten, danach jährlich, bei Beschwerden jederzeit; bei Verwendung von Brustimplantaten besteht das Risiko einer erneuten Operation auch nach Jahren

Bewertungen

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