Intimchirurgie – noch immer ein Tabuthema?

Vergrößerte Schamlippen oder ein gemindertes Lustempfinden können zu einem starken Leidensdruck für die Betroffenen werden. Auch wenn Themen wie Sexualität und Intimität immer selbstbewusster und offener behandelt werden, fällt es verständlicherweise oft schwer, über eigene Probleme mit dem Intimbereich zu reden oder sich einem Experten für Intimchirurgie in Karlsruhe anzuvertrauen. Wichtig ist, dass Frauen mit als zu lang empfundenen Labien erfahren, dass sie mit diesen Beschwerden nicht allein sind. Zudem ist nichts Verwerflichen daran, etwas an seinem Körper ändern (lassen) zu wollen, wenn man sich unwohl in der eigenen Haut fühlt. Um Sorgen und Ängste abbauen zu können, ist das persönliche Beratungsgespräch zwischen Arzt und Patientin in diskreter Atmosphäre sehr wichtig.

Woran stören sich Patienten?

Jeder weibliche Intimbereich sieht anders aus. Die Größe und das Erscheinungsbild der Labien ist von Frau zu Frau verschieden. Sind die inneren Schamlippen sehr stark ausgeprägt, empfinden die meisten der betroffenen Frauen dies als sehr unangenehm. Sie stören sich sowohl am Aussehen als auch an den Beschwerden, die die langen Labien hervorrufen können. Hierzu zählen beispielsweise Schmerzen beim Sport, beim Geschlechtsverkehr oder sogar beim Tragen enger Kleidung. Erschlafftes Gewebe im Bereich der Vagina kann zu Defiziten hinsichtlich des Lustempfindens führen oder auch eine leichte Belastungsinkontinenz mit sich bringen. Häufig wünschen sich Frauen eine Verjüngung der Intimzone, weil sie sich durch das Aussehen des intimen Bereichs gehemmt und unwohl fühlen.

Wodurch entsteht Unzufriedenheit mit dem Intimbereich?

Lange Labien können genetisch bedingt vorliegen. Es ist aber auch möglich, dass beispielsweise der natürliche Alterungsprozess, Schwangerschaft und Geburten sowie eine enorme Gewichtsreduktion zu körperlichen Veränderungen in der Intimzone führen. Mit der Zeit geht die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure und Kollagen immer mehr zurück. Verringern sich die Depots dieser Stoffe, die wie eine Art Stützgerüst fungieren, lassen Elastizität und Festigkeit der Haut und des Gewebes nach. Infolgedessen erschlaffen einige Partien und es können Falten entstehen. Auch im Intimbereich kann die Gewebeerschlaffung zu sichtbaren Veränderungen führen, an denen sich die betroffenen Personen stören. Wünschen sie sich das gewohnte jugendlichere Erscheinungsbild zurück, kann ein intimchirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden.

Hilfe bei langen Labien – die Schamlippenkorrektur

Ziel einer Schamlippenkorrektur ist es, das überschüssige Gewebe an den Labien präzise zu entfernen. Hierfür ist eine ambulante Operation erforderlich, die zumeist unter örtlicher Betäubung (gegebenenfalls mit zusätzlicher Dämmerschlafnarkose) vorgenommen wird. Der Eingriff dauert etwa 60 bis 90 Minuten. Die Schamlippen werden so geformt, dass die äußeren Labien die inneren möglichst ummanteln können. Teilweise bietet es sich an, die äußeren Schamlippen zusätzlich mit Hyaluronsäure zu unterspritzen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Lustempfinden steigern mithilfe einer Filler-Behandlung

Durch die Unterspritzung resorbierbarer Filler kann das Volumen bestimmter Areale gezielt erhöht werden. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Vagina verengen, sodass das Lustempfinden gesteigert wird. Auch der sogenannte G-Punkt kann mit dieser Methode unterfüttert werden, sodass eine stärkere Stimulation möglich ist.

Die Filler-Behandlung erfolgt zumeist mit Hyaluronsäure. Der Stoff kommt natürlicherweise im Körper vor, sodass die Unterspritzung im Allgemeinen sehr gut verträglich ist und keine allergischen oder andere ungewollte Reaktionen hervorruft. Eine zweite Möglichkeit stellt die Injektion von Eigenfett dar. Hierbei ist es zunächst notwendig, körpereigene Fettzellen von der Patientin zu entnehmen (z. B. mit einer Fettabsaugung am Bauch, an den Oberschenkeln oder am Gesäß), diese speziell aufzubereiten und sie schließlich ins Zielareal zu injizieren. Dort heilen die Zellen in das umliegende Gewebe ein und führen somit zur gewünschten Volumenzunahme. Da nicht unbedingt alle transplantierten Fettzellen mit dem Gewebe verwachsen, kann jedoch eine zweite Behandlung für ein bestmögliches Ergebnis notwendig sein.

Kosten für einen intimchirurgischen Eingriff

Wie viel eine intimchirurgische Behandlung kosten wird, lässt sich ohne ein vorheriges Beratungsgespräch mit einer sorgsamen Untersuchung der Patientin pauschal nicht festlegen. Der Eingriff wird individuell an die Patientin angepasst, weswegen die jeweiligen Kosten von Frau zu Frau variieren können. Abhängig sind die Preise unter anderem von der Behandlungsart und deren Umfang, den verwendeten Materialien, dem Arzthonorar, der Narkose, dem eventuellen stationären Aufenthalt sowie möglichen Utensilien zur Nachbehandlung. Beim persönlichen Beratungstermin informiert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anhand des Befunds natürlich gern darüber, mit welchen Ausgaben die Patientin zu rechnen hat.

Welche Risiken birgt eine Intim-OP?

Keine Operation ist vollständig frei von Risiken. Um die Komplikationsrisiken so gering wie möglich zu halten, sollten sich Frauen ausschließlich einem ausgewiesenen und erfahrenen Spezialisten der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie anvertrauen. Zu den gängigen Beschwerden nach einer Schamlippen-OP zählen leichte Schmerzen, Schwellungen und Rötungen, die erfahrungsgemäß binnen weniger Tage selbstständig wieder nachlassen. Selten treten Wundheilungsstörungen, Infektionen, Nachblutungen oder anhaltende Gefühlseinschränkungen auf.

Bei der Filler-Behandlung entfallen die allgemeinen Operationsrisiken, da es sich um eine minimalinvasive Methode handelt. Dennoch können Schwellungen und Rötungen entstehen. Über die genauen Risiken der jeweiligen Verfahren klärt der erfahrene Ästhetisch-Plastische Chirurg im Rahmen der Beratung auf.