Ist eine Lidstraffung ohne OP möglich?

Die Haut in der Augenpartie ist im Vergleich zu anderen Körperstellen sehr viel dünner, feiner und sensibler. Daher werden alterungsbedingte Veränderungen wie Hauterschlaffungen, Falten und Konturverluste in diesem Bereich häufig frühzeitig sichtbar. Als eine effektive Behandlungsmöglichkeit, um unliebsame Alterungserscheinungen zu reduzieren, hat sich die operative Lidstraffung etabliert. In der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie zeigt sich vermehrt der Trend zu nichtoperativen Behandlungsmöglichkeiten. Lassen sich erschlaffte Lider ebenfalls ohne Operation korrigieren?

Die Möglichkeiten einer minimalinvasiven Lidstraffung

Neben der Lid-OP gibt es verschiedene Methoden zur nichtinvasiven Lidstraffung. Darunter zum Beispiel Laserbehandlungen, die mithilfe von Wärme eine Schrumpfung des Bindegewebes erzielen wollen. Gleichzeitig soll die Methode die körpereigene Kollagenproduktion ankurbeln, wodurch der Straffungseffekt verstärkt wird.

Als weitere nichtchirurgische Methode hat sich die Plasmabehandlung herausgestellt. Durch Plasmage® wird die obere Hautschicht verdampft, ohne zu verbrennen. Auf diese Weise wird das als störend empfundene Gewebe reduziert und der Bereich sieht gestraffter und verjüngt aus.

Inwiefern die beiden Verfahren ein effektives und harmonisches Ergebnis erzielen können, ist vom Ausgangszustand der Augenpartie, der individuellen Hautbeschaffenheit und der Erfahrung des Arztes abhängig. Jegliche ästhetische Behandlungen sollten ausschließlich von einem erfahrenen und speziell ausgebildeten Facharzt vorgenommen werden.

Eine nichtchirurgische Behandlung ist keine vollständige Alternative zur OP. Vor allem bei starken Straffheitseinbußen und tiefen Falten reichen minimalinvasive Methoden teilweise nicht aus, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Was wird bei einer Lid-OP gemacht?

Bei einer Augenlidstraffung ermittelt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurg vorab den Hautüberschuss am Ober- beziehungsweise am Unterlid. Vor dem Eingriff kennzeichnet er das überschüssige Gewebe. Anschließend wird der Behandlungsbereich betäubt. In der Regel wird der Eingriff unter einer lokalen Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt. Auf Wunsch des Patienten ist es auch möglich, eine zusätzliche Dämmerschlafnarkose einzuleiten. Im Gegensatz zu einer Vollnarkose ist der Patient im Dämmerschlaf in der Lage, selbstständig zu atmen. Eine Vollnarkose wird hingegen nur in Ausnahmefälle für eine Lidstraffung eingeleitet.

Der entsprechende Gewebeüberschuss wird vom Ästhetisch-Plastischen Chirurgen mit einem feinen Skalpellschnitt entfernt. Je nach Befund kann es auch ratsam sein, überschüssige Fettdepots am Auge zu verringern oder Muskeln zu straffen. Durch die präzise Entfernung des Gewebes wird der Bereich harmonisch gestrafft und somit auch optisch verjüngt. Die OP-Wunden vernäht der Ästhetisch-Plastische Chirurg mit sehr feinem Nahtmaterial. Da die Schnittführung nach Möglichkeit so erfolgt, dass sie in den natürlichen Lidfalten liegt, sind bei geöffneten Augen später in der Regel keine Narben sichtbar. Zudem verblassen die Spuren der OP für gewöhnlich, sodass die Narben auch bei geschlossenen Lidern kaum sichtbar sind.

Kann auch eine Faltenunterspritzung die Augenpartie verjüngen?

Für ein jüngeres Aussehen im Gesicht eignen sich oftmals Injektionstherapien mit Hyaluronsäure oder Botulinumtoxin. Die Mittel glätten Falten, konturieren einzelne Bereiche und füllen das Volumen harmonisch auf. Auch in der Augenpartie kann eine Faltenbehandlung mit Fillern oder Botox® zu einem wacheren und vitaleren Erscheinungsbild verhelfen. So lassen sich beispielsweise sogenannte Krähenfüße reduzieren oder es können die Augenbrauen leicht angehoben (geliftet) werden.

Bei einem Gewebeüberschuss stellen die Behandlungsmethoden jedoch nicht die Verfahren der Wahl dar, da sie die erschlaffte Haut nicht reduzieren können. Hauterschlaffungen an den Lidern können lediglich mit chirurgischen Methoden effektiv und nachhaltig behandelt werden. Für ein optimales Ergebnis bietet es sich manchmal an, die Lid-OP durch eine Faltenunterspritzung zu ergänzen. Die Einzelheiten dazu, welche Behandlungen sich im konkreten Fall anbieten, bespricht der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im persönlichen Beratungsgespräch mit dem Patienten.

Worauf sollten Patienten nach einer Lidkorrektur achten?

Nach dem Eingriff sollten sich die Patienten eine Auszeit von etwa einer Woche gönnen. Die Fäden können nach etwa sieben bis zehn Tagen gezogen werden, sofern kein selbstauflösendes Material verwendet wurde. Insbesondere sollten die Patienten darauf achten, den Augenbereich für zwei bis drei Monate vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, um Pigmentstörungen und Reizungen bestmöglich zu vermeiden.

Am Behandlungstag sollten sich die Patienten zudem eine Person organisieren, die sie aus der Klinik abholen kann. Die Lidstraffung findet zwar ambulant statt, jedoch dürfen die Patienten an dem Tag nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Zudem kann es hilfreich sein, wenn sie zunächst jemanden haben, der ihnen bei Kleinigkeiten zur Hand gehen kann, da der Körper nach dem Eingriff meist ein wenig geschwächt ist.

Ist das Ergebnis dauerhaft?

Bei der Lidstraffung wird das unliebsame Gewebe operativ entfernt. Es kann sich nicht nachbilden, sodass die Resultate der Behandlung langanhaltend sind. Jedoch schreitet die natürliche Hautalterung weiterhin voran, sodass es nach einiger Zeit zu einer erneuten Hauterschlaffung und zu Falten kommen kann. Erfahrungsgemäß können sich die Patienten jedoch einige Jahre an den harmonischen Ergebnissen erfreuen, ehe abermals Alterungserscheinungen sichtbar werden.