Welche Motivation für einen ästhetisch-plastischen Eingriff gibt es?

Die Ästhetisch-Plastische Chirurgie ist auch als sogenannte Schönheitschirurgie bekannt. Mit operativen Eingriffen sowie mit minimalinvasiven Methoden besteht das Ziel darin, ein als Makel empfundenes körperliches Merkmal zu behandeln, um ein harmonisches Äußeres zu erzielen. Neben diesem ästhetischen Grund steht hinter dem Wunsch nach einer Behandlung jedoch häufig noch viel mehr. Viele der Patienten leiden stark und fühlen sich eingeschränkt. Welche seelische Belastung kann durch ein unliebsames Äußeres hervorgerufen werden?
 

Starker Leidensdruck und Isolation

Eine erschlaffte oder als zu klein empfundene Brust, überschüssiges Gewebe am Bauch, Falten im Gesicht oder ein abgespannter Ausdruck durch Schlupflider sowie Tränensäcke – es gibt viele verschiedene Indikationen, an denen sich Frauen und Männer stören können. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um Schönheitsmakel, die aus medizinischer Sicht keiner Behandlung bedürfen. Jedoch fühlen sich die betroffenen Personen mit den Äußeren Veränderungen häufig so unwohl, dass sich ein starker seelischer Leidensdruck daraus entwickelt.

Nicht selten scheuen die Betroffenen Kontakt zu Mitmenschen, weil sie sich schämen. Auch die private Beziehung zum Partner kann unter dem Druck leiden. Häufig besteht ein Ohnmachtsgefühl, nichts gegen das eigene Unwohlsein und Leiden unternehmen zu können. Daher ziehen sich die Patienten teilweise zurück und isolieren sich, was ihre Lebensqualität sehr stark einschränkt.

 

Gibt es auch körperliche Beschwerden, die durch einen ästhetisch-plastischen Eingriff behandelt werden?

Vorrangig steht bei einer ästhetisch-plastischen OP das Äußere im Vordergrund. Viele der Patienten erhoffen sich zudem neben der körperlichen Verbesserung auch eine seelische Verbesserung. In einigen Fällen können durch den „Schönheitsmakel“ aber auch körperliche Beschwerden auftreten. So können manchmal bei einem Gewebeüberschuss am Bauch, beispielsweise nach einer umfangreichen Gewichtsreduktion, Entzündungen und schmerzhafte Hautirritationen in den Gewebefalten vorliegen. Ein anderes Beispiel ist die Brustverkleinerung. Große Brüste können durch ihr Gewicht zu Rückenschmerzen, Verspannungen und Haltungsschäden führen. Ebenso wird die Nasen-OP (Rhinoplastik) oft aus sowohl ästhetischen als auch funktionellen Gründen vorgenommen: Eine Schiefstellung der Nase behindert häufig die Nasenatmung. Mehr zur funktionellen HNO lesen Sie hier.
 

Machen Schönheits-OPs süchtig?

Ein bekanntes Vorurteil ist, dass Menschen, die sich für eine ästhetisch-plastische Behandlung entschieden haben, anschließend nach und nach weitere Körperareale optimieren wollen und eine Art Sucht dafür entwickeln. Sicherlich gibt es Ausnahmefälle, auf die diese Annahme zutreffen kann, es handelt sich jedoch keinesfalls um eine Regelmäßigkeit. Ein Großteil der Patienten hat einen bestimmten persönlichen Makel, der sie negativ beeinflusst und den sie ändern möchten. Nach dem erfolgreichen Eingriff sind die Patienten erfahrungsgemäß sehr glücklich und fühlen sich selbstsicherer. Für viele der Patienten bleibt es bei der einen OP, nach der sie sich rundum wohlfühlen.

Bei einer minimalinvasiven Behandlung sind Folgebehandlungen geläufiger, denn die Treatments rufen keine dauerhaften Ergebnisse hervor. Nach einigen Wochen bis Monaten lassen die Effekte von Hyaluron, Botox® und Co. wieder nach. Für ein langanhaltendes Ergebnis sind Wiederholungen somit ein normales Vorgehen.

Seriöse Ästhetisch-Plastische Chirurgen führen vor jeder operativen sowie minimalinvasiven Behandlung ein umfangreiches Beratungsgespräch mit dem Patienten, in dem sie die persönliche Motivation, die Behandlungsmöglichkeiten und alle Details zur Behandlung genauestens besprechen. Eine wichtige Verantwortung des Experten ist dabei, den Patienten vor unrealistischen, übertriebenen oder krankhaften Ergebnissen zu schützen. Hat der Facharzt im Gespräch das Gefühl, dass der Patient den Eingriff nur aufgrund eines äußeren Drucks oder ohne eines erkennbaren „Makels“ durchführen lassen möchte, geht er verständnisvoll auf ihn oder sie ein und klärt behutsam auf. Ein verantwortungsvoller Arzt rät somit auch von Behandlungen ab und führt Patienten keine unnötigen Behandlungen durch.
 

Das Beratungsgespräch

Für eine sichere und erfolgreiche Behandlung ist ein ausführliches Beratungsgespräch im Vorfeld unerlässlich. Ein Experte nimmt sich für seine Pateinten die Zeit, die es braucht, und geht sorgsam auf die individuellen Fragen und Anliegen ein. Das Arzt-Patienten-Gespräch ist zudem wichtig, um eine realistische Erwartungshaltung an die erzielbaren Ergebnisse zu schaffen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass sie nicht ausreichend beraten werden oder Ihre Fragen nicht beantwortet werden, scheuen Sie sich nicht, eine Zweitmeinung einzuholen. Vertrauen zum Behandler ist sehr wichtig. Lassen Sie eine ästhetisch-plastische Behandlung daher nur durchführen, wenn Sie sich bei dem Behandler gut aufgehoben, sicher und wohl fühlen.

Gern können Sie bei weiteren Fragen zur Ästhetisch-Plastischen Chirurgie einen individuellen Termin in der KASG vereinbaren. Dr. Loos informiert Sie gern darüber, welche Behandlung für Ihr Anliegen infrage kommt und was bei dem Eingriff wichtig ist.