Brustvergrößerung: Kombination aus Implantat und Eigenfett

Brustvergrößerung: Kombination aus Implantat und Eigenfett

Eine Brustvergrößerung ist mit unterschiedlichen Methoden möglich. Da sowohl die OP-Techniken als auch die verwendeten Materialien stets weiterentwickelt werden, kann die Brustvergrößerung immer schonender vorgenommen werden und natürlicher aussehende Ergebnisse erzielen. Durch die Weiterentwicklung und Innovationen innerhalb der ästhetisch-plastischen Brustchirurgie entscheiden sich heutzutage immer mehr Frauen zu einem Eingriff als noch vor einigen Jahren. Als Standardverfahren gilt die Brustvergrößerung mit Implantat. Eine weitere Möglichkeit ist die Brustvergrößerung mit Eigenfett, bei der Fettzellen von einer Körperstelle entnommen und dann in die Brust transplantiert wird. Diese beiden Verfahren lassen sich zudem miteinander kombinieren. Die Kombinationsbehandlung wird als sogenannte Hybrid-Brustvergrößerung oder Composite Breast Augmentation bezeichnet.

Wann bietet sich eine Hybrid-Brustvergrößerung an?

Die Kombination aus Implantat und Eigenfett bei der Vergrößerung der Brust bietet sich vor allem für Frauen an, die sich ein natürliches Aussehen wünschen. Trotz moderner Techniken ist eine Brustvergrößerung mit Implantat nicht vollständig in der Lage, das natürliche Erscheinungsbild der Brust nachzustellen. Für gewöhnlich werden runde Implantate verwendet, die eine gleichmäßige Volumenzunahme hervorrufen. Dadurch wirken auch die Brüste in Regel runder und praller. Die Behandlung mit Eigenfett ermöglicht hingegen ein sehr natürliches Aussehen, da die Brust mit den eingespritzten Fettzellen gut modelliert werden kann. Jedoch hat die Eigenfettmethode einen Nachteil: Meist sind nur moderate Brustvergrößerungen mit körpereigenen Fettzellen möglich.

Die Hybrid-Brustvergrößerung (auch Composite-Brustvergrößerung) verbindet die Vorzüge der beiden Methoden und gleicht die Nachteile etwas aus. Mit dem Verfahren ist eine Brustvergrößerung mit mehr Volumen als bei der alleinigen Eigenfettmethode möglich. Zugleich sind die Übergänge durch das Eigenfett viel weicher und harmonischer als bei der alleinigen Implantat-Technik.

Zudem bietet sich das Verfahren bei der Korrektur von Asymmetrien und für Nachkorrekturen bei bereits erfolgten Brust-OPs an.

Was ist das Besondere an der Hybrid-Brustvergrößerung?

Bei der kombinierten Brustvergrößerung sorgt das Implantat für ein inneres Stützgerüst. Es hilft dabei, die Brust den Wünschen entsprechend zu formen und bleibt dabei über mehrere Jahre hinweg formstabil. Mit dem Implantat sind daher auch größere Volumenzunahmen (z. B. von einem A- auf ein C-Körbchen) möglich. Beim Eigenfett ist die Volumenzunahme sehr gut steuerbar, sodass Übergänge weicher geformt werden können. Vor allem für schlanke Frauen kann sich die Kombinationsbehandlung positiv auswirken.

Bei der Verwendung von Brustimplantaten fürchten zudem einige Patientinnen, dass sich das zusätzliche Gewicht durch das Implantat negativ auf das Gewebe auswirken kann und mit der Zeit zu erschlafften Brüsten führt. Bei der Composite Breast Augmentation können kleinere Implantate verwendet werden, da durch die Fettzellen ohnehin eine zusätzliche Volumenzunahme hervorgerufen wird. Dementsprechend hat das reduzierte Implantatgewicht langfristig Vorteile für das umliegende Gewebe und das ästhetische Ergebnis der Behandlung.

Des Weiteren kann eine zweite Körperzone gleichzeitig mitkonturiert werden: Die benötigten Fettzellen werden aus einem anderen Körperbereich entnommen, der über überschüssige Fettdepots verfügt. Auf diese Weise können beispielsweise der Bauch, die Hüften oder die Oberschenkel mit der Fettabsuagung (Liposuktion) verschlankt werden.

Wie wird diese Brustvergrößerung durchgeführt?

Prinzipiell setzt sich die kombinierte Brustvergrößerung aus drei einzelnen Eingriffen zusammen. Zunächst werden die benötigten Fettzellen mit einer Fettabsaugung gewonnen und anschließend speziell aufbereitet. Als geeignete Spenderzonen eignen sich vor allem der Bauch und die Oberschenkel, da dort für gewöhnlich überschüssiges Fettgewebe zu finden ist. Da für den Kombinationseingriff nur geringe Fettmengen benötigt werden, kann die Behandlung problemlos auch bei schlanken Frauen durchgeführt werden.

Über einen kleinen Schnitt setzt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie das Brustimplantat ein. Wie bei der klassischen Brustvergrößerung kann der Schnitt in der Unterbrustfalte, am Brustwarzenhof oder im Bereich der Achsel gesetzt werden. Das Vorgehen wird individuell im persönlichen Beratungsgespräch festgelegt.

Der dritte Schritt besteht darin, die aufbereiteten und gereinigten Fettzellen in die Brust einzuspritzen. Dabei wird vor allem der obere Teil der Brust aufgepolstert, wo nur wenig Brustgewebe vorhanden ist. Damit das Implantat noch besser kaschiert wird, kann zusätzlich Fett um das Implantat herum eingebracht werden. Dadurch ist es im Endergebnis noch weniger sichtbar und tastbar.

Dauert die Composite-Brustvergrößerung länger? Werden mehrere Eingriffe benötigt?

Da die Brustvergrößerung mit Implantat und Eigenfett aus mehreren einzelnen Eingriffen besteht, dauert sie mitunter länger als eine alleinige Brustvergrößerung mit Implantaten beziehungsweise mit Eigenfett. Durchschnittlich ist mit einer OP-Dauer von zwei bis drei Stunden in Vollnarkose zu rechnen. Die genaue Behandlungsdauer kann individuell verschieden sein.

Mehrere OP-Sitzungen sind für gewöhnlich nicht notwendig. Alle drei Behandlungsschritte erfolgen in einer OP. Dadurch verlängert sich auch nicht die Ausfallzeit nach dem Eingriff im Vergleich zur herkömmlichen Brustvergrößerung.