Wenn weniger mehr ist – die Brustverkleinerung
Attraktivität wird in jeder Kultur, zu jeder Zeit und von jedem Individuum anders definiert. Für das eigene Wohlbefinden sind ein sicheres Körpergefühl, eine wohlgeformte Silhouette und harmonische Proportionen meist mitentscheidend. Daher können zum Beispiel sehr große Brüste für die betroffenen Frauen ein Störfaktor sein und sogar zu gesundheitlichen Problemen führen. In solchen Fällen bietet die Brustverkleinerung eine Lösung, um die Brustgröße zu reduzieren und den übrigen Körperproportionen anzupassen. Wann genau dies sinnvoll sein kann und wie eine Brustverkleinerung abläuft, erklären wir Ihnen gern.
Was ist das Problem mit großen Brüsten?
Es gibt verschiedene Gründe, warum große Brüste für die Betroffenen eine Belastung sein können. Zum einen ist es möglich, dass sich Frauen mit dem Aussehen ihrer großen Brüste nicht wohlfühlen. Sie wünschen sich eine kleinere Brust, weil sie diese als attraktiver und harmonischer empfinden. Außerdem fühlen sich manche Frauen angestarrt oder bewertet. Nicht selten stellt auch die Wahl der Kleidung ein Problem dar – Blusen oder Shirts können aufgrund der großen Oberweite unangenehm spannen oder gar nicht passen.
Manche Frauen fühlen sich durch die große Oberweite auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und meiden deshalb bestimmte Sportarten. Außerdem kann das Eigengewicht der Brüste beim Sport (z. B. Joggen) Schmerzen verursachen.
Ebenso können große Brüste Verspannungen, Rückenschmerzen und Haltungsschäden begünstigen. In manchen Fällen kommt es auch zu Entzündungen in der Brustumschlagsfalte, weil das Gewebe dort aneinanderreibt oder sich vermehrt Schweiß ansammelt, der die Haut reizen kann. Zusätzlich kann der BH durch das Gewicht der Brüste in die Haut einschneiden.
Wann gelten Brüste als „zu groß“?
Aus medizinischer Sicht spricht man von einer sogenannten Makromastie (zu große Brust), wenn das Gewicht einer Brust mehr als 500 Gramm beträgt. Eine Gigantomastie („Riesenbrust“) liegt bei etwa 1.500 Gramm pro Brust vor.
Diese Angaben sind nur Richtwerte. Ist eine Person beispielsweise sehr zierlich, können auch weniger als 500 Gramm pro Brust störend sein. Umgekehrt bedeutet eine Brust, die nach diesen Angaben als Makromastie eingestuft wird, nicht von vornherein, dass eine Behandlung notwendig ist oder die Brust von der Frau als störend empfunden wird. Ob eine Brustverkleinerung gewünscht wird, hängt immer von der persönlichen Entscheidung der Frau ab.
Wie wird die Brust bei der Brustverkleinerung korrigiert?
Bei einer Brustverkleinerung wird das Brustgewebe reduziert, um eine kleinere, leichtere und natürlichere Brustform zu erreichen. Welche Methode angewendet wird, hängt sowohl vom Ausgangsbefund als auch vom gewünschten Ergebnis ab.
So kann die Brust mit einem O-Schnitt zirkulär um die Brustwarze gestrafft und leicht verkleinert werden. Diese Methode eignet sich jedoch eher für eine Bruststraffung. Als Standard bei der Brustverkleinerung gelten hingegen eher der I-, der L- und der T-/Anker-Schnitt. Beim I-Schnitt wird zusätzlich zum kreisförmigen Schnitt um die Brustwarze ein senkrechter Schnitt in Richtung der Unterbrustfalte gesetzt. Dadurch kann das Brust-, Fett- und Hautgewebe reduziert und die Brust somit verkleinert werden. Bei Bedarf kann auch die Brustwarze angepasst werden.
Die L- und T-Methode sind die umfangreichsten Verfahren, mit denen sehr große und stark hängende Brüste korrigiert werden können. Die Schnittführung wird entlang der Unterbrustfalte fortgesetzt, sodass die Form einem L bzw. einem umgedrehten T ähnelt. Mit dieser Technik kann eine neue, harmonische Brustform erreicht werden. Meist wird auch die Brustwarze verkleinert und neu positioniert.
Insgesamt dauert eine Brustverkleinerung zwischen zwei und vier Stunden, wobei die Dauer individuell variieren kann. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt. Die Patientinnen bleiben danach zwei bis sieben Nächte in der Klinik.
Wie lange dauert die Heilung nach der OP?
Nach einer Brustverkleinerung ist häufig mit einer Schonzeit von zwei Wochen zu rechnen. Je nach beruflicher Tätigkeit und individuellem Heilungsverlauf kann auch eine längere Pause ratsam sein, um dem Körper genügend Zeit zur Regeneration zu geben. Schweres Heben und andere körperliche Belastungen sollten bis zur Ausheilung vermieden werden. Zum Schutz und zur Unterstützung der Wundheilung sollte nach der Brustverkleinerung für etwa sechs bis acht Wochen ein spezieller Kompressions-BH getragen werden. Sport sollte frühestens nach sechs Wochen langsam wieder aufgenommen werden. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie wieder Sport treiben.
Bis alle Schwellungen abgeklungen sind und das endgültige Ergebnis beurteilt werden kann, dauert es im Durchschnitt drei bis vier Monate. In regelmäßigen Abständen finden Kontrolltermine in unserer KASG statt, bei denen der Heilungsverlauf und das Ergebnis evaluiert und dokumentiert werden. Die Narbenheilung kann insgesamt bis zu zwei Jahre dauern.
Können die Brüste nachwachsen?
Zunächst ist festzuhalten, dass ein erneutes Wachstum der Brust nach einer Brustverkleinerung sehr selten ist. In den meisten Fällen ist das Ergebnis also dauerhaft.
Da bei der Operation nur ein Teil des Brustdrüsengewebes reduziert wird, können hormonelle Einflüsse (z. B. Schwangerschaft) theoretisch dazu führen, dass sich die Brust wieder vergrößert. Auch eine starke Gewichtszunahme kann das Aussehen der Brust beeinflussen. Ein Wachstum der Brust nach einer Brustverkleinerung kann daher nicht völlig ausgeschlossen werden, stellt aber erfahrungsgemäß die Ausnahme dar.
Mehr zur Brustverkleinerung in der KASG
Auch wenn im Internet viele Informationen zum Thema Brustverkleinerung zu finden sind, ersetzen diese nicht das persönliche Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Nur der Ästhetisch-Plastische Chirurg kann Sie individuell und ehrlich über die Behandlung informieren. Wenn Sie mehr über das Thema Brustverkleinerung erfahren und sich beraten lassen möchten, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf. Dr. med. Loos nimmt sich gern Zeit für Sie und Ihre Fragen zum Thema Brustverkleinerung.