Gynäkomastie beim Mann: Ursachen, Behandlung und Kosten
Eine Gynäkomastie kann für Männer eine große Belastung darstellen. Zwar ist die Vergrößerung der Brust meist auf gutartiges Gewebewachstum zurückzuführen, die Auswirkungen auf das eigene Körpergefühl und Wohlbefinden sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Wie genau eine Gynäkomastie entsteht, wann sie behandelt werden sollte und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erklären wir in diesem Artikel.
Das typische Aussehen bei einer Gynäkomastie
Eine Gynäkomastie ist eine atypische Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann. Diese Brustvergrößerung kann einseitig oder beidseitig auftreten. Auch die Ausprägung der Gynäkomastie kann individuell unterschiedlich sein. Eine häufig verwendete Gradeinteilung der Gynäkomastie ist die nach Hall (1959):
- Grad I: Die Brustdrüse ist leicht vergrößert, ohne dass eine sichtbare Deformität vorliegt
- Grad II: Es ist eine Vergrößerung der männlichen Brust erkennbar
- Grad III: Die Brust ist so stark vergrößert, dass sie einer weiblichen Brust ähnelt
Was sind die Auslöser für eine Gynäkomastie?
Die Ursache der echten Gynäkomastie ist in der Regel ein Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Hormonen. Diese hormonelle Imbalance kann verschiedene Ursachen haben. Häufig entwickeln junge Männer in der Pubertät eine Gynäkomastie. In diesem Fall spricht man von der sogenannten Pubertätsgynäkomastie. Sobald sich der Hormonhaushalt nach der Pubertät stabilisiert hat, bildet sich die Brust in vielen Fällen wieder zurück. Bei manchen Männern kann sie aber auch nach der Pubertät bestehen bleiben.
Die hormonelle Störung kann auch durch bestimmte Medikamente, Genussmittel wie Alkohol oder eine Lebererkrankung (gestörter Abbau von Hormonen) ausgelöst werden. In anderen Fällen lässt sich wiederum keine eindeutige Ursache finden.
Männerbrust durch Übergewicht?
Eine vergrößerte Brust bei Männern kann auch durch übermäßige Fetteinlagerungen verursacht werden. Hier spricht man jedoch nicht von einer (echten) Gynäkomastie, sondern von einer unechten Gynäkomastie, Pseudogynäkomastie oder Lipomastie. Sie tritt meist bei übergewichtigen Männern auf, kann aber auch bei sonst schlanken Männern vorkommen, wenn sich hartnäckige Fettzellen im Brustbereich befinden. In vielen Fällen führt bereits eine Gewichtsreduktion zu einer Verkleinerung der Brust. Da eine gezielte Reduktion und Konturierung der Brust allein durch Diäten und Sport nicht immer möglich ist, kann auch eine ästhetische Behandlung wie eine Fettabsaugung (Liposuktion) in Betracht gezogen werden, um störende Fettdepots im Brustbereich dauerhaft zu entfernen.
Muss eine Gynäkomastie behandelt werden?
Für gewöhnlich ist es aus medizinischer Sicht nicht erforderlich, eine Gynäkomastie behandeln zu lassen. Es handelt sich in der Regel um eine gutartige Gewebewucherung. Nur wenn der Verdacht auf eine andere Grunderkrankung besteht, sollte die Gynäkomastie beziehungsweise deren Auslöser medizinisch behandelt werden.
Das bedeutet aber nicht, dass Männer eine Gynäkomastie hinnehmen müssen, wenn sie sich mit der vergrößerten Brust unwohl fühlen. Die individuelle Belastung durch das Aussehen der Brust kann für die Betroffenen sehr groß sein und sie in ihrem Alltag einschränken. Durch eine OP der Gynäkomastie kann das Aussehen der Brust den persönlichen Vorstellungen harmonisch angepasst werden. Manche Männer leiden auch unter Schmerzen, die durch die Gynäkomastie ausgelöst werden. So kann die Brust druckempfindlich sein und spannen, auch die Brustwarzen können empfindlich sein und schmerzen. Dann ist eine Behandlung der Gynäkomastie auch aus gesundheitlichen Gründen empfehlenswert, um die Beschwerden langfristig zu lindern.
Wie wird eine Gynäkomastie entfernt?
Die Gynäkomastie-OP wird ambulant durchgeführt und dauert ein bis drei Stunden. Bei größeren Eingriffen ist es auch möglich, nach der Behandlung einige Nächte in der Klinik zu bleiben. Die operative Entfernung erfolgt unter Vollnarkose.
Über einen feinen Schnitt am Rand des Warzenhofs entfernt Dr. med. Loos die vergrößerte Brustdrüse und das überschüssige Gewebe. Bei Bedarf wird auch der Hautmantel entsprechend gestrafft. Liegt neben der eigentlichen Gynäkomastie auch überschüssiges Fettgewebe im Brustbereich vor, kann die Gynäkomastie-Operation mit einer Fettabsaugung (Liposuktion) kombiniert werden, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Das Ziel einer Gynäkomastie-OP ist eine flache, maskulin konturierte Brust, die zum Körper des Patienten passt.
Was kostet eine Gynäkomastie-OP?
Die Kosten einer Gynäkomastie-OP können nicht pauschal angegeben werden, da sie immer vom individuellen Befund abhängen. Vor jeder Behandlung in unserer KASG findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt, in dem Sie umfassend über alle Details der Behandlung – auch über die Kosten – informiert werden. Durchschnittlich ist mit Behandlungskosten ab ca. 3000 Euro zu rechnen.